Ausbeutung für 1,50 € /std.

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Ginny
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Beitrag von Ginny »

Also, 1,50 € halte ich auch für sehr gering, glaube auch nicht, dass es so erlaubt ist. Einfach mal bei der Friseurinnung oder der zuständigen Gewerkschaft anfragen.
Das Problem ist, dass, wenn reklamiert wird, die Stelle weg ist.
Gerade bei prominenten Betrieben - auch und besonders in der Gastronomie - wird wenig bezahlt, weil es angeblich eine Ehre ist, dort arbeiten zu dürfen. Außerdem sollen die Kunden (Gäste) dort höhere Trinkgelder zahlen, was bei der Bezahlung fiktiv mit einkalkuliert wird. Leider zahlen gerade die Prominenten eher weniger oder garnichts, weil ihr Anspruchsdenken zu hoch ist.
Zuletzt geändert von Ginny am Mittwoch 27. August 2003, 07:01, insgesamt 1-mal geändert.
Morchel
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Beitrag von Morchel »

Irgendwo stimmt es ja, das Lehrjahre keine Herrenjahre sind. Aber für 1,50 Euro die Stunde muss nun wirklich niemand mehr arbeiten.
Das ist Ausbeutung!
Ferienjobs - Info vom Sohn - werden so mit 5,-- bis 7,-- Euro/Stunde bezahlt.

Wenn junge Menschen eine Ausbildung anfangen, somit auch einen vollen Arbeitstag haben und oftmals nicht ausbildungsnah eingesetzt, also zu Hilfsarbeiten rangezogen werden, so sollte am Ende des Monats doch so viel übrig bleiben, dass sie mal in die Disco können oder auf einen Führerschein hinsparen können (das habe ich damals gemacht).
Ein Bier in der Disco kostet 3,-- Euro, dann meistens noch Eintritt.
Wollt ihr das dann auch noch nebenher finanzieren?

Vor 25 Jahren habe ich im ersten Lehrjahr 380,-- DM Ausbildungsgeld bekommen, als Rechtsanwalts-Azubi hätte ich mich mit der Hälfte bescheiden müssen.
Maurer-Azubis verdienten zu dieser Zeit wesentlich mehr.
Das ist halt immer unterschiedlich.

Wenn es noch so weit kommt, dass die Eltern dafür bezahlen müssen, wenn die Kids ein Ausbildung machen wollen, bin ich mit drei Kindern eine ganz arme Socke.

Übrigens habe ich letztens für einen einfachen Haarschnitt, ohne Waschen und Föhnen 25,-- Euro !!! bezahlt. Ich habe eine Kurzhaarfrisur ohne jeglichen Schnick und Schnack.
BlackRelict
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Beitrag von BlackRelict »

huhu,
möchte auch zu dem Thema was beitragen, also als erstes will ich sagen das ich selbst in der Ausbildung stecke und weiß das man oft "niedere" Sachen tun muß, die man vielleicht nicht immer machen will.
Der Friseurberuf wird meiner Meinung sowieso schlecht bezahlt, auch wenn man ausgelernt hat. entweder man macht danach den meister und macht seinen eigenen Laden auf oder bleibt geselle und jammert rum. Denn ich denke die große Kohle kannste damit sowieso nicht machen.
"lehrjahre sind keine Herrenjahre!"
das kann ich nun auch sagen.
Heutzutage kann man froh sein das man einen Beruf erlernen will, wo man nicht zahlen muß, denn es wird immer mehr sein, das man für seine Ausbildung zahlen muß, also denke ich wenn sie unbedingt Friseur werden will, muß sie sich da durchbeissen oder muß sich was anderes suchen.
Punktum
Heutzutage kann man froh sein wenn man eine gute Ausbildung hat!
Zuletzt geändert von BlackRelict am Dienstag 26. August 2003, 20:06, insgesamt 1-mal geändert.
~Calendula

Beitrag von ~Calendula »

Das mag vieleicht Ausbeute sein,anderseits stimmt der alte Spruch"Lehrjahre sind keine Herrenjahre "immer noch.Meist leben Auszubildende doch noch bei den Eltern,fahren noch kein Auto u.s.w.und sie solltendoch ihre Ausbildung machen der Ausbildung wegen und nicht des schnellen Geldes wegen.Manche Ausbildungen kosten doch sogar Kohle!Viele Lehrlingsbetriebe klagen,das die Azubis viele einfache Sachen nicht machen wollen,die aber zum Job dazugehören und zudem viele Ansprüche stellen.Ich nehm mal an,das man sich freuen sollte,wenn die Kinder einen Ausbildungsplatz bekommen und noch mehr,wenn denen auch was vermittelt wird.Wahrscheinlich hab ich gut reden mit meinen kleinen Zwergen,bei uns ist das ja noch nicht aktuell.
Mauscat,ich würd auch gern wissen,wies Dir geht:s24:
~Mauscat

Beitrag von ~Mauscat »

Hallo,

die Tochter einer Bekannten (16) hat die m ü n d l i c h e Zusage eines Friseurbetriebes, dass sie nächstes Jahr dort als Auszubildende eine Lehre zur Friseurin anfangen kann. (sehr renomiertes, Nobelgeschäft, wird von viel Prominenz aufgesucht).

Sie arbeitet dort jetzt schon jeden Freitag /Samstag, um am Ball zu bleiben. Für 1,50 € die Stunde.

Einem anderem Mädchen, das dort auch nächstes Jahr ene Lehre beginnt, geht es genau so. Sie putzen, kehren, spülen ab, bedienen die Waschmaschine, legen Wäsche zusammen. Ich meine, das ist Ausbeutung; für 1,50 €.

Die anderen Lehrlinge berichteten, dass sie nach der Berufsschule noch in den Betrieb zum Arbeiten, nach der Arbeitszeit abends zu Schulungen in den Betrieb müssen (Schnittechniken erlernen) und unter dem Lehrlingstarif bezahlt werden. Der Lohn soll jeden Monat eine Überraschung sein.... Geht das denn Alles? Und was kann man dagegen tun? Sie wollens sich ja nicht mit der Lehrstelle verderben....
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