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Wien ist aber diesbezüglich generell nicht viel besser - man reißt seit Jahren wunderschöne alte Gründerzeithäuser ab und klotzt in die Baulücken dann moderne Glas-Stahl-Monstrositäten.

Und es gibt noch einen "prominenten" Streitfall:
Mitten in der Stadt ist ein großes Areal, der "Heumarkt", da ist der Wiener Eislaufverein, also ein großer Eislaufplatz. Und gleich anschließend (links) will man einen Riesen-Büroturm hinklotzen. Da steht momentan das Hotel Intercontinental, das soll abgerissen werden und stattdessen zwei Klötze hingestellt werden.
Das ist insofern bemerkenswert, weil das die UNESCO auf den Plan gerufen hat: ==>

"Das historische Zentrum von Wien wurde im vergangenen Juli von der UNESCO auf die rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt. Grund ist das geplante Hochhaus am Heumarkt, das mit einer Höhe von 66 Metern das Innenstadtensemble nach Ansicht der UNESCO maßgeblich beeinträchtigt. Auch die Denkmalschutzorganisation Europa Nostra zählt das historische Zentrum Wiens zu den zwölf am meisten gefährdeten Kulturerbestätten Europas."

Dabei gehts um den berühmten "Canaletto-Blick", eine Sichtachse über den Stadtpark und das Belvedere zur Innenstadt, welcher durch ein 66m hohen Block natürlich massiv beeinträchtigt würde. Der führt, wenn man die Bilder anschaut, nach links. Gleich neben (also hinter) dem Hotel ist der Stadtpark und dahinter in der Sichtachse das Schloss Belvedere.
Die grüne (!!) Stadträtin und Vizebürgermeisterin von Wien, die dafür zuständig ist, genehmigt seltsamerweise alle diese seltsamen Auswüchse, auch dass man zB in den berühmten heurigenorten die alten Winzerhäuser nach und nach abreisst. Obwohl es dort sogar inzwischen Schutzzonen gibt.

Am ersten Bild sieht man links das Intercont, das abgerissen wird - und auf dem zweiten den neuen Block, der es ersetzen soll. In der Mitte ist der Eislaufverein.


Und das ist dieser Blick - die historische Sichtachse - da ist in einer Fotomontage der neu geplante Block schon drinnen, nur damit man die Dimensionen und Relationen sieht:
uli

Weise Entscheidung, in Hamburg lief es mit dem Michel leider anders, der ist jetzt aus Richtung Innenstadt von einem hohen Bürogebäude verdeckt. Alles Geschrei der Bevölkerung hat damals nichts genützt. :grol:

Das ist tatsächlich die Mariahilferkirche - ich musste selbst nachschauen.
Hab´s nicht so mit Kirchen, und auf der Mariahilfer Str. stehen einige herum.:s02:
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Es gibt übrigens jetzt bezgl. der "Karlskirche" eine politische Entscheidung:
Da tobt ja seit etlichen Monaten ein Riesenstreit darüber, dass das Versicherungsgebäude, welches direkt links anschließend steht, um 1,5 Stockwerke aufgestockt werden soll und somit die Karlskirche verschandelt.
Wenn ihr zu meinem "Spaziergang" runterscrollt, da hab ich die Kirche fotografiert und man sieht auch links davon dieses Versicherungsgebäude.
Die Leute sind dagegen Sturm gelaufen. In Wien wird ja so manches genehmigt, was kein Mensch versteht, weil es das Stadtbild verschandelt.

Jetzt hat man sich darauf geeinigt, dass man tatsächlich einen Teil dieses "Glasfurunkels", wie es genannt wird, abreißt, um von der Kirche etwas abzurücken. Und dann erst aufstockt.
uli

Schön ! Ist das die gleichnamige Kirche zur Straße ?

Toll, Uli, ich könnte nicht sagen welche Aufnahme mir besser gefällt, sie sind alle schön.:s21:

Schöne Idee, das gleiche Gebäude zu unterschiedlichen Zeiten zu fotografieren!

Toller Ausblick:s21:

Gestern war ich in der Stadt unterwegs - für alle diejenigen, die die Bezeichnung "in der Stadt" nicht kennen, damit meine ich die Innenbezirke.
Wir hier in unserem Bezirk leben ja auf einer Donauseite der Stadt, wo es nur zwei Bezirke gibt, dieser Stadtteil wird scherzhaft "Transdanubien" genannt, alle anderen Bezirke befinden sich auf der anderen Donauseite. Und wenn wir "Transdanubier" über die Donau fahren, heißt das, wir fahren "in die Stadt".

Es gibt in Wien eine sehr prominente kilometerlange Einkaufsstraße, die Mariahilfer Straße. Und da war ich gestern in einem Lokal, hoch droben, im 6. Geschoß eines Einkaufszentrums, auf der Dachterrasse. Und hab die Aussicht fotografiert. Inkl. Wetterstimmung, es war nämlich tiefschwarz - und hat dann auch während der Nacht lange ziemlich geschüttet.

Hier sind die Bilder:

Das war ca. um 19 Uhr, da war es noch einigermaßen hell:


Etwas dunkler - auch bedingt durch den tiefschwarzen Gewitterhimmel:


Nacht:
uli

Das war ja ein toller Spaziergang, vielen Dank ,Uli.

Wir haben schon seit mehreren Jahren den Plan gefasst zu einem bestimmten Datum nach Wien zu fahren und reden so jeden Monat mal darüber und freuen uns schon, dauert aber noch ein bisschen.

Da sauge ich sowas natürlich alles auf. Das Haashaus mag ich auch leiden, mir gefällt alt und modern gleichermaßen.

Vielen Dank, dass du uns auf den schönen Spaziergang mitgenommen hast, Uli !
=)
Blauer Himmel ist hier Mangelware.

Ääääähm.... - im Oktober???
Ich weiß gar nicht, ob der noch offenhatte.
Waren wir überhaupt am Schwedenplatz??*grübel*:s02::s02:
uli

Eine schöne Liebeserklärung an Deine Stadt, Uli:s21::s21:

Warum waren wir nicht in dem Eissalon?????

Gestern hatte ich zufällig in der Stadt zu tun und habe den wunderbaren Tag genützt und einen kleinen Spaziergang in der Wiener Innenstadt unternommen.

Ich war in der Gegend rund um den Karlsplatz unterwegs und startete somit dort meinen kleinen Rundgang.

Zuerst passierte ich die Karlskirche, ein beeindruckend schönes Gebäude, welches sich in der Sonne in seiner ganzen Pracht präsentierte. Ihre Türme ragten nahezu bis in die weißen Wolken, die den blauen Himmel sprenkelten.
Eine Menge Menschen hatte sich vor dem Gebäude niedergelassen, spazierte herum oder saßen einfach auf den einladenden Bänken.

Viele reckten ihre Smartphones in den Himmel, um den schönen Anblick abzulichten.

Ich wanderte weiter über den Karlsplatz Richtung U-Bahn und kam an den beiden wunderbaren alten Pavillons und ehemaligen U-Bahn-Eingängen von Otto Wagner vorbei.

In einem davon ist seit Sommer 2005 eine permanente Dokumentation zum Leben und Werk des großen österreichischen Baukünstlers eingerichtet.

Entstanden sind die beiden Jugendstil-Pavillons 1898 im Zuge der Errichtung der Stadtbahn. Otto Wagner konzipierte zwei identisch gestaltete Portalgebäude, die einander genau gegenüber stehen. Der westliche Pavillon, von wo einst die Züge nach Hütteldorf fuhren, wird heute vom Wien Museum genützt.

Wagners Gestaltung war revolutionär: Die vielen dekorativen Details machen die Station zu einem Musterbeispiel des Wiener Jugendstils. Metall und Holz wurden in Apfelgrün gestrichen, der Signalfarbe der Stadtbahn. Hinzu kamen Gold und edler weißer Marmor an der Außenseite.

Gestern Nachmittag funkelten die goldenen Verzierungen geradezu übermütig in der Sonne.

Weiter führte mich mein Weg Richtung Stephansdom, vorbei an der Staatsoper durch die Kärnter Straße.

Wie so oft, war ich baß erstaunt über die vielen Menschen, die sich dort tummelten, etliche saßen bereits in den geöffneten Schanigärten der Cafés und genossen die Sonne.

Vorbei am funkelnden Haashaus gelangte ich zum Stephansdom.

Welch ein Kontrast - das moderne Glas-Stahl-Gebäude im Gegensatz zum ehrwürdigen, eindrucksvollen Stephansdom, dem es genau gegenüberliegt.

Das Haas-Haus wurde am 19. September 1990 eröffnet, nachdem das alte 1985 abgerissen worden war. Das vom Architekten Hans Hollein geplante Bauwerk setzte insbesondere durch den verspiegelten Erker einen starken städtebaulichen Akzent. Da das Gebäude einen extremen Kontrast zum gegenüberliegenden Stephansdom bildet, sorgte es zur Zeit der Errichtung für große Debatten: Es war zu seiner Zeit noch umstrittener als der Vorgängerbau, und kontroverse Stimmen forderten eine in das historistische Altstadt-Ensemble eingefügte rekonstruktive Maßnahme. Inzwischen zählt es wohl ebenso wie sein Gegenüber zu den beachtenswerten Sehenswürdigkeiten im Herzen Wiens.

Ein fahrender Eisverkäufer war bereits vor Ort und verkaufte auf dem Stephansplatz eifrig seine Köstlichkeiten an Touristen und Wiener.

Straßenmusik tönte an mein Ohr - ein Straßenmusiker hatte sich den Stock-im-Eisen-Platz als Standplatz ausgesucht und untermalte das Frühlingsidyll mit seinen Geigenklängen.

Etliche Passanten blieben kurz stehen, um zu verweilen und ihm zuzuhören und danach, vor dem Weitergehen, noch einige Münzen in den geöffneten Geigenkoffer zu werfen.

Auch ich blieb einige Augenblicke stehen und lauschte den süßen Klängen, bis ich meinen Weg fortsetzte.

Ich passierte den Dom und betrachtete in den Auslagen der Souvenier-Shops die neuesten Mitbringsel, die man als Besucher unserer schönen Stadt unbedingt mit nach Hause bringen sollte.

Großformatige Grußkarten mit Klimt-Drucken dürften heuer besonders angesagt sein, sie prangten auf etlichen Ständern. Auch deren Goldfarben fingen das Sonnenlicht ein und glitzerten besonders schön.

Weiter ging´s die Rotenturmstraße hinunter Richtung Donaukanal zum Schwedenplatz.

Auch hier - viele fröhliche Gesichter, die Sonne treibt wohl auch den grantelnden Wienern ein Lächeln ins Gesicht.

Der berühmte Eissalon am Schwedenplatz hatte leider noch nicht geöffnet, somit begab ich mich ohne die Köstlichkeit in die Unterwelt zur U-Bahn und setzte meinen Heimweg mit dieser fort.
uli

Karlskirche


Otto Wagner-Pavillons




Haas-Haus


Stephansdom