[uli21]

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es diesen ganz jungen Wein in jeder Weinregion unter einem eigenen Namen gibt. Bei uns heißt es, man muss pro Saison soviele Gläser Sturm trinken, wie man an Lebensjahren auf dem Buckel hat. Und der räumt ganz schön den Darm auf - wenn du zuviel davon trinkst, hast leicht gewaltigen Durchfall.
uli

[Heckenbraunelle]

uli: ich glaube, was ihr "STURM" nennt, kenn ich als "Federweißer".... den gibt's hier auch, an der mosel, in der pfalz und was weiß ich noch, wo....

den gibt es hier immer in der frühen herbstzeit und man isst z.b. sehr gerne zwiebelkuchen dazu....

[uli21]

Im Oktober - also kurz nach der Weinlese - gibt es den ganz "frischen" Wein, den STURM. Der ist noch ganz "wild", trüb, und verändert sich wirklich stundenweise. Vom Most zum Wein. Also von ziemlich süß (Damengetränk!) bis ziemlich stark. Wenn der heute am Nachmittag noch sehr gut ist, kann er am Abend schon zu stark sein....
Dann gibts den STAUBIGEN, das ist der erste nach dem Sturm.
Und danach den HEURIGEN - das ist der "fertige" junge Wein des Jahres.

Es gibt natürlich genug Lokale, die den Sturm schon viel früher anbieten, der ist aber nicht wirklich echt zu nennen.

- Das sind so ungefähr die Entwicklungsstufen des Weines. - Falls ich irgendwelche Wichtigkeiten vergessen hab, bitte zu entschuldigen. Bin ja auch keine Winzerin.

Bei uns in Stammersdorf (am nördlichen Standtrand auf der "anderen" Donauseite - ein Bezirksteil des 21. Bezirks mit einer schönen Kellergasse auf den Bisamberg, einen der Wiener Hausberge) gibts im Oktober immer die STÜRMISCHEN TAGE, da haben die kleinen Heurigen und Buschenschanken Standln auf dieser idyllischen Gasse, da wird der frische Sturm (und Most und natürlicher auch "gewöhnlicher" Wein) ausgeschenkt, dazu gibts natürlich jede Menge gutes Essen. Hat fast Kirtag-Charakter und wird meistens vom Bürgermeister eröffnet.

Buschenschanken sind die ganz kleinen Heurigenlokale, die direkt an die Weinkeller anschließen, oft auch in den Kellern selbst drinnen sind. Die sind klein und es gibt nicht viele Sitzplätze. Da darf man eigentlich nur den Wein und kalte Speisen anbieten. Die sind natürlich sehr idyllisch - meistens haben sie auf den Dächern der Keller Gastgärten angelegt.

Heurige haben schon erweiterte Konzessionen, da kriegst du "richtiges" Essen, in manchen sogar Bier und Kaffee. Ist natürlich nicht mehr so echt.

Wenn ihr einmal in Wien seid - dann besucht um Gottes Willen nicht die berühmten Heurigenorte Sievering und Grinzing und Neustift und wie sie alle heißen. Dort ist alles zwar wunderschön, aber riesengroß, teuer und eine richtige Massenabfertigung.
Ihr müßt über die Donau, in den 21. oder 22. Bezirk kommen, da gibts noch richtig schöne Heurige, relativ günstig und wirklich toll. Da gehen wir immer hin.
uli

Wolfgang: die stürmischen Tage sind leider erst Ende Oktober.