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So lange danach nicht das andere Elend kommt....aber mir geht jetzt erst ein Kronleuchter auf, wir sind ja wirklich wieder in den Zwanzigerjahren.

Ich habe mich gerade mit GG darüber unterhalten, ob wir beide jetzt wieder komplett alles runterfahren, also auch die Einkäufe, die die frischeKiste nicht liefern kann, von Nachbarn machen lassen. Fußpflege, Osteopathie, Vorsorge beim Arzt - das alles hatten wir ja bei Ausbruch der Pandemie eingestellt.
Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir einmal in der Woche einkaufen werden, muss ja nicht Freitag oder Samstag sein. Dienstags ist es hier morgens generell leerer als an anderen Tagen. Es werden hier auch konsequent Masken getragen und der Abstand eingehalten, deshalb fühlen wir uns nicht unwohl. Mit Tochter-Familie treffen wir uns auch im Hause, mit Abstand - was beim Enkel natürlich nicht immer gut klappt....Aber wenn dort irgendein Verdacht aufkommt und sei es über Kontakt der zweiten Kategorie, wird der Besuch sofort wieder eingestellt. Die Familie hat auch so gut wie alle Kontakte reduziert. Meine Tochter ist nach wie vor die meiste Zeit im home office, und wenn im Büro, dann im Einzelbüro. Ein Knackpunkt könnte der Schulbeginn am Montag werden.
Mit unseren Nachbarn treffen wir uns nur auf dem Hof oder im Vorgarten. Zum Friseur war ich gerade, das hat erstmal wieder Zeit. GGs Friseurin bin ich
Aber die Zahlen sind sehr beängstigend. Ich muss aufpassen, mich nicht verrückt zu machen.

Klar, ein bisschen Spaß ist was Feines, gerade in harten Zeiten. Irgendwie kommt es mir nur nicht wie „ein bisschen“ vor.

Einigen wir uns halt auf „sind halt die 20er“

He, du bist noch nicht alt. Höchstens älter.

Ich glaube, die Menschen verdrängen einfach gerne und lenken sich ab, ich glaube nicht, dass es den meisten wirklich Wurscht ist, wenn da Menschen schwer erkranken oder sterben. Aber das Leben muss weitergehen, wenn auch mit AHAL, und ein bisschen Spaß und Ablenkung darf man sich doch auch in schweren Zeiten gönnen. Gerade jetzt, Freude ist gut fürs Imunsystem.

Klar, Cristata, verstehe ich schon, Vulkanrandtänzerin ist sozusagen mein zweiter Vorname. Und du weißt, dass ich selbst auch gern shoppen gehe. Aber mir verhagelt es einfach dabei die Laune, ich komme schlicht mit der Verhältnismäßigkeit nicht klar.

Logisch betrachtet müssen wir kaufen, damit nicht noch mehr Jobs den Bach runtergehen, wir müssen in den Urlaub fahren - selber Grund - etc. pp. Ich frage mich nur die ganze Zeit, ob wir denn wirklich schon so oberflächlich geworden sind, dass uns die Leute, die erkranken Wurscht sind, Hauptsache wir haben unsere Annehmlichkeiten.

Sinnfragen halt, nimm‘s mir nicht übel, muss das Alter sein.

Tanz auf dem Vulkan? No risk, no fun.

Wobei ich ein bisschen shopppen jetzt nicht so schlimm finde, solange alle auf Abstand achten und Maske tragen. Jedenfalls hat man noch nichts davon gehört, dass sich viele Menschen beim Einkaufen angesteckt hätten, man begegnet sich da doch eher kurz. Für das Personal ist die Gefahr natürlich schon höher.

Ich bin gespannt, was für neue Regelungen nächste Woche in Kraft treten werde. Ich befürchte, zumindest für Gastronomie, Fitnesscenter, Kinos etc. wird die Luft wieder dünn.

Mir gruselt es vor den nächsten Wochen. Und ehrlich gesagt befürchte ich, dass mir dann, bei aller Angst vor Ansteckung, die Decke auf den Kopf fallen wird. Im Frühling konnte man wenigstens noch im Garten die Zeit verbringen, aber jetzt, wo es nach Feierabend auch schon dunkel wird? Nur noch Arbeit, Haushalt und Sofa, keine schöne Aussicht auf Dauer. Aber wenigstens haben wir ja noch unseren Außensitzplatz, um ab und an mal mit Freunden oder Nachbarn einen Wein/Glühwein zu trinken und ein wenig zu schnacken. Vier Personen aus einem Haushalt geht ja noch....

Sach ma welchen Roman, bitte!

Ich muss immer auch an einen alten Film denken „Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss“. Es war für mich als Kind unvorstellbar, dass Menschen sich quälen lassen müssen, um vielleicht zu überleben, noch schlimmer war der Gedanke, dass andere sich daran vergnügten.

Pru hat geschrieben: ↑Samstag 24. Oktober 2020, 12:36 Aber für mich fühlt sich die Diskrepanz an wie ich mir die 20er des letzten Jahrhunderts vorstelle.

Ich lese gerade einen Roman aus der Zeit und habe genau diesen Gedanken gestern auch gehabt.

Mehl um sich zu pudern (durch die Staubwolke schafft‘s kein Virus) und Nudeln? Vielleicht für nen Gesichtsvorhang, dann muss das Virus sehr geschickt navigieren.

Pardon, ich bin albern. Brauche ich jetzt, war gerade gezwungener Maßen in der Stadt - da ist‘s wie immer, wenn die Masken und Schlangen an der ein oder anderen Stelle nicht wären, würde man keinen Unterschied merken.

Das ist doch verrückt, die Zahlen steigen und klettern, aber keiner nimmt es wirklich ernst, die Leute gehen fröhlich shoppen, fahren in den Urlaub und feiern nett, derweil an anderen Stellen die Welt untergeht. Klar, die Welt geht immer unter irgendwo. Aber für mich fühlt sich die Diskrepanz an wie ich mir die 20er des letzten Jahrhunderts vorstelle.

...und Mehl?

Aber jetzt erklärt mir bitte noch mal das mit den Nudeln.

Ach deswegen *vordiestirnklatsch*

Hmmm, so gesehen...

Cristata hat geschrieben: ↑Freitag 23. Oktober 2020, 21:34 Aber der Hintern kann ja auch kein Corona kriegen.

Sicher? Da schließt sich der Kreis zum Klopapier.

Beim Arzt habe ich noch nicht beobachtet, dass im Wartezimmer die Stühle sofort nach Freiwerden desinfiziert werden. Ich denke, einmal am Tag bzw. Abend muss reichen.

Zwischendurch werden die Stühle nicht desinfiziert, ob nach Geschäftsschluss, keine Ahnung, wahrscheinlich. Aber der Hintern kann ja auch kein Corona kriegen. Ob das ganze desinfizieren überhaupt immer so gut ist? Schmierinfektion spielt ja eher eine untergeordnete Rolle bei der Ansteckung und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die ganze Mittel auf Dauer so gesund sind.

Die Idee mit den Stühlen finde ich gut, aber vermutlich geht‘s dann wieder los mit der Desinfiziererei.

Ist alles irgendwie ätzend.

Deswegen gehe ich in keine Schuhläden mehr.

Wir stehen auch vorm Buchladen Schlange, was sich sehr fatal auf den Geldbeutel auswirken kann, weil die drei Schaufenster immer sehr verlockend dekoriert sind.

Es gibt also auch schöne Schlangen