Hund und Katz vom Tierschutz! Infos erwünscht!

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

"Ich könnte mir schon vorstellen, das ich so ähnlich werde wie Raphaela..."
- Besser nich: Erstrebenswert wär wirklich was anderes:s22:

Maja, ich kann sehr gut verstehen, daß für deinen GG bzw. für euch beide nach so einer prägend guten Erfahrung mit einem Tier einer Rasse nur wieder ein Vertreter dieser Rasse infrage kommt: Ging mir mit Airedales ja auch so (auch weil ich mit Baby und Kleind/ern überhaupt kein Risiko eingehen wollte - Heute sähe ich das auch anders).
Ich möchte nur folgendes zu bedenken geben: Wenn man schon mal so einen ganz besonderen "Jahrhundert-Hund" hatte und sich dann nochmal ein Tier derselben Rasse (und möglicherweise auch noch desselben Geschlechts) zulegt, wird man - ob bewußt oder unbewußt - immer Vergleiche anstellen... Mir ist das mit den beiden nachfolgenden Airedales (beide auch noch erwandte des ersten und Rüden) passiert und - heute kann ich mir das eingestehen - darum war ich von beiden irgendwie immer etwas "enttäuscht": Sie waren eben anders als der erste, konnten die durch ihn gesteckten Erwartungen gar nicht erfüllen ( k e i n Hund der Welt könnte das) und ich hab ihnen mit diesem ständigen (unbewußten) Vergleich bitter Unrecht getan:rolleyes:
Heute weiß ich: Mein Verhältnis zu diesen beiden Hunden war Zeit ihres Lebens immer ein bißchen "gestört", unterkühlt, vorbelastet, sowas in der Art...
Natürlich hab ich sie auch geliebt, aber vielleicht nicht ganz so intensiv...
ätte ich sie unbelastet von diesen extremen Erwartungen betrachten und annehmen können wäre ich von beiden nur begeistert gewesen...Aber so mußten sie einem absolut unerreichbaren Vorbild nacheifern...

Für mich ist auch das ein Grund, nie wieder einen Airedale haben zu wollen: Mit Hunden, an die man üüüüberhaupt keine Erwartungen stellt, kann man viel besser eine intensive, unbelastete und innige Beziehung aufbauen weil es nur positive Überraschungen gibt:s19:
Maja
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Beitrag von Maja »

Ra, natürlich hast du recht mit deinen Äußerungen. Ich war damals sehr unerfahren und habe auf die Ärzte der Klinik gehört und habe mich auch ein bißchen verarscht gefühlt von der Organisation, die mir einen sooo kranken Hund vermittelt haben. Bewußt?? Jedenfalls starb er daran.
Die Organisation im Schwarzwald ist neulich geschlossen worden.

Und noch was muss ich richtig stellen. Ein Hund aus Spanien kommt aus einem anderen Grund nicht mehr in Frage. GG hat 12 Jahre einen Neufundländer gehabt von der Welpe bis zum Krebstod. Sein treuester Begleiter in allen Lebenslagen und wir möchten auch wieder einen Hund, aber für ihn kommt nur wieder ein Neufi in Frage. Ich bin gerade dabei mich in das Thema einzuarbeiten.

Liebe findet nicht immer einen Weg. (siehe Robert Enke)
Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Bei RespekTiere und m.W. auch den anderen Organisationen, die im Ausland arbeiten, wird auf alle Mittelmeer-Krankheiten getestet. Wenn der zweite (Sicherheits-) Test in eine Zeit fällt, wo der Hund schon vermittelt ist, muß man sich schriftlich verpflichten, ihn beim eigenen TA noch machen zu lassen.

Soooo ansteckend sind diese Krankheiten auch nicht, daß man durch bloßes Zusammenleben automatisch infiziert würde. Ich kenne einige Leute, die ganz bewußt infizierte Hunde (z.B. aus Griechenland) aufgenommen haben, weil die sonst gar keine Chance gehabt hätten.
Es sind gewisse Sicherheitsmaßnahmen (vor allem im Verhältnis zu anderen, nicht-infizierten Hunden, deren Ansteckungsrisiko wesentlich größer ist als das von Menschen) nötig und natürlich müssen diese Hunde immer wieder medizinisch überwacht und betreut werden, sie können aber unter günstigen Bedingungen
trotzdem noch viele Jahre in gutem Allgemeinzustand ein geborgenes Leben führen.

Omer und Amy wurden beide hier nochmal sicherheits-getestet und sind beide nicht infiziert. Hätten die Tests was anderes ergeben, müßten sie medizinisch intensiver überwacht und betreut und u.U. von anderen Hunden fern gehalten werden. Das hätte uns aber nicht daran gehindert, sie als Familien-Mitglieder zu behalten: Einmal Familienmitglied, immer Familienmitglied, das gilt für Hunde, Kinder, Kaninchen un Katzen: Wir haben z.B. eine inzwischen 22jährige Katze einer senil gewordenenen Nachbarin aufgenommen, die mindestens einmal pro Nacht irgenwo hin pinkelt (die Katze, nicht die Nachbarin). Das ist auch nicht toll:rolleyes: Aber was wäre die Alternative? Sofort einschläfern oder erst noch eine Runde Tierheim?!? - Die Katze ist sonst noch ganz fit...
Ich würde ja auch meinen Mann oder meine Kinder nicht einschläfern lassen oder abschieben, wenn sie krank würden...
Vielleicht bin ich ja bescheuert, aber in unserer Familie gehören die Haustiere genauso dazu wie alle anderen...

Als meine Tochter Amy (bzw. erst ihre Schwester, die aber grade schon vermittelt war) ausgesucht hatte und die Vorab-Formaliäten erledigt waren, sind wir auch zur Pflegestelle an der holländischen Grenze gefahren, um das Tierchen ohne Wenn und Aber abzuholen: Ich (wir beide) wäre(n) gar nicht erst in der Lage, einen Hund anzugucken und dann zu sagen "Och nö, lieber doch nicht". Darum könnte ich auch nie ein Tierheim betreten, um ein Tier "auszusuchen" (drin gearbeitet hab ich früher schon, aber das ist auch was anderes), es würde mir das Herz zerreißen...Ich würde höchstens v o r h e r
mit dem Betreuungspersonal telefonisch besprechen, welche Eigenschaften ich bei Hund oder Katze erwarte und welches Tier mit diesen Eigenschaften grade ganz besonders dringend vermittelt werden muß...Dann hinfahren und genau d i e s e s Tier einsammeln...Meine Kinder hab ich mir ja auch nicht "ausgesucht" und muß mit ihnen zurecht kommen:s22: Wir (GG und ich) wollten auch keinen Gen-Test vor der Geburt: Was kommt, kommt und wird so akzeptiert und geliebt wie es ist!

Omer hat übrigens durch den langjährigen Aufenthalt in einem überfüllten, schattenlosen Tierheim und seine empfindliche Haut (er ist rot mit weiß) heftig viele Melanome...Laut TA sind sie inoperabel und Chemo-Therapie für Hunde hält er für Tierquälerei (weil sie den eventuellen mittelfristigen Erfolg der Tortur nicht verstehen können)...Wir haben es geschafft, den Fortgang der Erkrankung mit Homöopathie und gaaaanz viel Liebe (die Psyche spielt bei jeder Krankheit eine große Rolle) zumindest wesentlich zu verlangsamen und hoffen, daß er bei uns noch mindestens ein, zwei weitere glückliche Jahre erleben kann.

Er hat auch einen eingedellten Schädel, hört nicht gut und seine eine Augenhöhle ist leer.... Als wir ihn (eigentlich nur als Notfall-Pflegestelle...) aufgenommen haben, wußte niemand, ob er sich mit Katzen versteht und/oder welche Marotten er eventuell hat. - Wir haben sein Bild gesehen und seine Geschichte gelesen und es war klar, daß grade dieser Hund sehr dringend da weg muß... Das war der einzige Grund, ihn auszusuchen.
Natürlich war mir klar, daß es Probleme irgendwelcher Art geben könnte. Na und?
Die löst man, wenn sie auftreten und Liebe findet i m m e r einen Weg!

Sorry, wenn ich jetzt etwas genervt rüberkomme, hab eben eine sehr dünne Haut in Bezug auf Tiere...Und bin eh schon deprimiert-aggressiv, weil es in den Niederlanden grade wieder Keulungen wegen Q-Fieber gibt...
Darum will ich euch auch meinen (leider schon wieder relativ aktuellen) alten Artikel nicht vorenthalten, bevor ich mich erstmal (besser iss...) aus allen Tier-Diskussionen raushalte:
http://www.tierschutz-online.de/index.p ... &Itemid=37
Maja
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Beitrag von Maja »

Ally, es ist einige Jahre her und es handelte sich um Leishmaniose Parasiten, Sandmücken). MAch dich mal schlau im Netz über diese Krankheit, die sehr sehr häufig bei Hunden aus Spanien auftritt.
Meiner hatte äußere, angeblich geheilte Leishmaniose, das wußte ich, was mir nicht gesagt wurde oder es keiner wußte, war, das er eben auch die innere Leishmaniose hatte und die wurde nicht behandelt und führte schließlich zum Tod. In einer Tierklinik, wo der Hund mehrere Tage nochmals untersucht wurde, weil ich mir keinen anderen Rat wußte, sagte man mir eben auch, dass eine Übertragung auf Menschen möglich ist.

Mach dich schlau, ich will keinen Hund mehr aus Spanien.
Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Ja...:s04:
Maja
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Beitrag von Maja »

Ich hatte auch mal einige Monate einen Strassenhund aus Spanien. Es gibt eine Organisation hier, die die Hunde in Spanien aufsammeln und nach Deutschland bringen, hier ärztlich versorgen, aufpäppeln und dann vermitteln. Meiner hatte auch ganz schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, war total scheu, hat immer gezittert und den Schwanz eingeklemmt. Wollte nur in seinem Körbchen liegen und hat Fressen in Gegenwart von Menschen verweigert.
Ich habe mich mehrere Monate sehr bemüht, aber es war weder mir noch anderen Menschen möglich Zugang zu dem Hund zu finden.
Er hatte zudem noch eine Krankheit aus Spanien eingeschleppt wie dann festgestellt wurde, die evtl auf Menschen übertragbar ist, wie mir gesagt wurde und mit wurde von Ärtzen geraten den Hund wieder abzugeben, was ich dann auch gemacht habe. Er ist kurz drauf gestorben.
Traurige Geschichte.
Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Hovawarts können aber seeehr schwer zu handlen sein und Terrier erstmal...Vor allem, wenn es auch noch Rüden sind. - Dagegen ist ein Rettungs-Hund, der schon einiges durchgemacht hat, erziehungsmäßig echt die kleinere Herausforderung. - Also gaaanz ruhig durchatmen und nicht in Panik geraten:s19:
Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Ja, das ist leider wahr... Ich verstehe auch überhaupt nicht, wie man absichtlich noch welche dazu produzieren (lassen) kann, wo es doch schon soviele (aller Rassen) gibt, die dringend ein Zuhause brauchen...
Eigentlich sind meine Traum-Hunde immer noch Airedale-Terrier, aber solange das Tier-Elend so groß ist, würde ich niemals mehr einen Rassehund kaufen.
Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Ich find´s sehr verantwortungsbewußt, daß du dir so viele Gedanken machst:s19:

Aber glaub mir: Mit einem nicht mehr ganz so jungen Hund gibt´s normalerweise weiger Arbeit und Probleme als mit einem Welpen. - Von daher liegt dein GG mit der jetzt noch etwas ängstlichen Hündin bestimmt nicht ganz verkehrt.

Ich hatte übrigens gestern noch ein mail an espekTiere geschickt und uns als Notfall-Pflegestelle für Luna angeboten (der Liebste hätte mir den Kopf abgerissen:s22:, aber sie ging mir nicht mehr aus dem Kopf:rolleyes:). Heute haben sie geantwortet, daß sie schon eine haben, sogar mit Option auf Übernahme. Das freut mich gaaaaanz doll:s08:
Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Guckt mal bitte schnell und überlegt, ob ihr jemanden kennt:
http://respektiere.com/cms/index.php?op ... Itemid=262
Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

"...aber man sollte sie noch mit aufs Sofa lassen können.." - Das ist manchmal einfach netter:s22:
Und ich find´s gut, daß du dir gründlich Gedanken machst! - Ein schon etwas sozialisierter ist als "Ersthund" bestimmt geeigneter.

Eine tragische Geschichte, Kris, mit selten glücklichem Ausgang:s19:
rosenelse
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Beitrag von rosenelse »

was für eine geschichte, kris :s06: irgendwie traurig und schön zugleich. (hieß sie danach immer noch "hund"?) da hast du aber gute vorarbeit geleistet, dass hundi so zutraulich geworden ist...
es gilt zwar die faustregel, dass hunde ihre wichtigste prägung in den ersten 8 wochen erhalten-dazu gehört unbedingt die konfrontation mit allen alltagsdingen, vor denen sie später ja nicht zurückschrecken sollten-, und die nähe zu menschen, im besten falle auch zu kindern/katzen etc. das heißt, sie sollten lärmende tobende kinder normal finden, laute haushaltsgeräte, autofahren "üben" usw. ... immer mit positiver verstärkung, mit nähe, liebe, natürlich vor allem auch engster kontakt zur hundemama und -geschwistern.
trotzdem ist es möglich, auch ältere, traumatisierte hunde zu "sozialisieren". sie werden aber meistens auf 1 bezugsperson fixiert bleiben und nicht so zugänglich sein. ein restrisiko bleibt, dass sie irgendwann mal auf unvorhergesehenes überreagieren. und vor allem braucht es viel geduld, kenntnis und zeit... ein hund mit ängstlichem verhalten und ungewisser vorgeschichte ist vielleicht eher etwas für rentner und/oder als zweithund, er wird dann vom 1. hund miterzogen. vorausgesetzt, dass die chemie stimmt.
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