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Verfasst: Samstag 5. Oktober 2002, 00:07
von werner
@wolfgang (auf seinen beitrag der in eine schlucht gestürzt ist)

mit den bergen hat das bei mir so angefangen:

ich war 25. ein paar studienkollegen fragten mich ob ich demnächst nicht mit ihnen in die berge wollte. Berge?!? :s18: Muss ich mir da etwa ein rotkariertes hemd anziehen? nein, schau doch manfred an, der war letztes jahr schon der erste punk in den bergen. gut dann ging ich eben als hippie mit. es ging nach nordwestitalien ins aostatal. eine woche lang haben wir uns aklimatisiert durch tägliches wandern von hütte zu hütte, über stock und stein, über schneefelder und geröllhalten und pässe ohne ende. das ganze nur um dem großen ziel näherzukommen: dem "Gran Paradiso". der höchste berg italiens, den sie nicht mit einem nachbarland teilen müssen, wie z.b. das Matterhorn oder den Mont Blanc.

dummerweise hatten wir bei der zeitplanung einen kleinen fehler gemacht: samstags auf die hütte auf 2800 m und sonntags auf den gipfel! an diesem strahlenden wochenende wollten aber auch noch viele, viele alpinisti ihren höchsten berg besteigen. nicht genug: auch eine gebirgsjägerkompanie wurde auch noch auf den gipfel gejagt. wir hatten allerdings einen vorteil: eine woche schon höhentraining, verzweifelt versuchten wir angesichts der aus allen nähten platzenten hütte "vittorio emanuel ii", benannt nach einem italienischen könig, diesen vorteil im rotwein zu ertränken. was uns aber nur fast gelang.

geschlafen haben wir auf matrazen im flur. schon um 3 uhr nachts stapften die unverbesserlichen über unsere köpfe um ja auch beim aufstieg ihre teuren stirnlampen einsetzen zu können. wir machten uns so gegen halb acht auf den weg, was einen unglaublichen vorteil für das ego hatte, da wir reihenweise die erst gestern aus der po-ebene angereisten und nach luft schnappenden alpinisti beim aufstieg überholen konnten.

erst 100 m unter dem gipfel musste sich bei mir das einwöchige trainingslager dem vorabendlichen weinzuspruch geschlagen geben. ich war fix und alle. ich wollte nicht mehr. mühsam habe ich mich dann aber doch noch schritt um schritt auf den gipfel gequält.

das unglaubliche dabei ist, dass wenn man dann den oben ist, man nicht mal mehr luft holen muss , man ist so glücklich, dass alle strapazen sofort in den tälern ringsum versinken.

das war mein erster gipfel: Gran Paradiso 4061 m
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Bild
<font size="1">Copyright Steffen Maurer</font></center>

p.s. der gran paradiso ist der einfachste viertausender in den alpen: es ist mehr oder weniger ein spazierweg auf den gipfel - keine kletterpassagen, zwar gletscher aber spaltenfrei, es ist niemals ausgesetzt. es ist eine reine konditionsfrage.

Verfasst: Freitag 4. Oktober 2002, 23:29
von Wolfgang-R
hi Werner, warst wohl nich' gesichert :s22: Werd' mal morgen runter klettern und sehn, was ich wiederfinde ;)
JEDENFALLS FREUE ICH MICH ÜBER DIESEN THREAD !!!!

Verfasst: Freitag 4. Oktober 2002, 23:04
von werner
wie schallts von der Höh ...

verdammte S.. noch mal

ich habe hier mal einen neuen thread aufgemacht für den bergkameraden wolfgang und mich. alle anderen sind natürlich auch herzlich eingeladen mitzujodeln.

aber wolfgang: ich habe versucht deinen beitrag aus "wir hier" hierherzuverschieben. natürlich mit verbotenem datenbankgefummel. und es ist erst gutgegangen mit kleinen schönheitsfehlern und dann ist es richtig schiefgegangen - dein eintrag hat sich in einer schlucht verabschiedet.
es tut mir leid:s14::s14:

... demnächst mehr hier über fleischbänke, wilde kaiser, zufallsspitzen und das große paradies