Eulchen, das ist lieb, dass du dir Gedanken gemacht hast.
Ich kopiere meinen Bericht mal hier rein:
das Internet hat mich wieder.
Wir waren über 48 Stunden von der Stromversorgung abgeschlossen und hatten daher natürlich auch eine kalte Bude, bibber.
Was für ein Glück, dass wir im Keller noch so eine winzige uralte Camping-Heizung hatten und hier in einem Laden, der am Samstag provisorisch geöffnet hatte, die letzte Gasflasche ergattern konnten.
Mit einer anderen Gaskatusche, die auch schon so ca. 20 Jahre auf dem Buckel hat und auch fast leer war, konnten wir den ollen Camping-Kocher in Betrieb nehmen.
Natürlich kroch trotzdem die Kälte in das Haus. Morgens haben die Mädel und ich eiskalt geduscht, schlotter.
Freitag fing der Ärger schon an.
Durch Stromschwankungen im Netz in Münster bin ich mit der Arbeit in Verzug geraten und musste länger arbeiten, als ich eigentlich geplant hatte. Um 19.00 Uhr stand ich dann am Bahnhof in Münster und wartete vergeblich auf meinen Bus. Nun ja, ich nahm einen Bus, der bis Altenberge (7 Kilometer von meinem Wohnort) rutschte.
Dort mieteten wir dann mit mehreren Leuten ein Sammeltaxi und waren frohen Mutes, dass wir spätestens um 21.00 Uhr zu Hause eintreffen würden.
Pustekuchen, wegen auf der Straße liegender Stromleitungen, mussten wir auf der Strecke stehen bleiben. Es ging nicht vor und nicht zurück.
Um ca. 23.30 Uhr ist einigen von uns dann der Geduldsfaden gerissen und wir sind - trotz des Verbots eines RWE-Mitarbeiters - über die Leitungen gestiegen und die restlichen ca. 1,5 Kilometer durch den Schneesturm nach Hause gelaufen.
Gegen 0.15 Uhr war ich glücklich und erschöpft wieder zu Hause.
Die Morchelbande schwebte in völliger Ungewissheit, da sowohl das Haustelefon nicht funzte als auch die Handy-Verbindung nicht klappte.
Den Verkehrsbetrieben muss ich den Vorwurf machen, dass sich wirklich keiner die Mühe gemacht hat, die vielen Leute, die vergeblich auf eine Anbindung nach Hause gewartet haben, in irgendeiner Weise zu informieren bzw. andere Lösungsmöglichkeiten (Notunterkunft) aufzuzeigen. Jeder stand bei dem Mistwetter rum und hoffte darauf, dass sein Bus wohl noch mit Verspätung eintreffen würde.
Nun drücke ich ganz feste die Daumen, dass die anderen Stromlosen bald auch wieder Strom und dementsprechend wieder eine warme Wohnung haben werden.
Uns ging es ja noch relativ gut, da wir weder alt noch krank noch kleine Kinder zu versorgen hatten.
Außerdem wurde im Dorf so eine Art Suppenküche eingerichtet, wo Kaffee, Kuchen und warme Suppe mit Einlage eingenommen werden konnte.
Nun ja, langweilig war mein Wochenende ganz bestimmt nicht.
Möchte noch wer Schnee?
Büdde sehr: