Dank euch für die freundliche Begrüßung!
- Als "Böser" rechnet man heutzutage ja eher nicht damit
Nachher kommt ein Ex-Arbeitskollege vom Liebsten (die Firma fusioniert mit einer anderen, daher sind viele schon weg), der "blühende Büsche ab 3m Höhe" braucht. - Dem Mann kann geholfen werden und es gibt u. a. endlich einen Anlass, einen der riesigen, überzähligen Gallica splendens-Ausläufer auszubuddeln
Glockenblume, Tigi, Malva u. a., ich schau mir immer mal wieder Bilder aus euren Gärten an und freue mich über deren Entwicklungen. Es wird aber wohl bei fotografischen Impressionen (also bitte immer her damit!) bleiben, denn es gibt hier immer zu viel zu tun. Auszeiten verbringe ich daher fast nur im Bett statt im Auto. Hamburg-Ausflüge z. B. sind sehr selten geworden seit der Liebste an vier von fünf Tagen Home-Office macht. In größere Menschenmengen oder Konzertsäle o. ä. würde ich freiwillig eh nicht mehr gehen. Da bewundere ich euren Mut und Unternehmungsgeist.
Wir genießen unser (von Kindern unbeaufsichtigtes) "Alt-Hippie"-Leben und die relative Ruhe. Das war neben der Umbauerei (Büro und Lager sind jetzt im Ex-Wohnzimmer und einem andren früheren Wohnraum) ein weiterer Grund, sich dieses Jahr nicht um Wwoofer und/oder Help-Exer zu bemühen: Wenn längerfristige Besucher da sind (Helfer bleiben im Schnitt 14 Tage), muß man relativ reguläre Tagesabläufe haben und kann nicht so vor sich hin schlampen wie wir das, seit die Kinder aus dem Haus sind, so gerne tun. Wir sind also in verschiedener Hinsicht nicht mehr gesellschaftsfähig sondern schrullige Alte à la Waldorf und Satler.
Real life-Kommunikation gibt´s im Sommer-Halbjahr u. a. im Park recht viel. Sogar in diesem Jahr, wo alles noch stark verkrautet ist, kamen/kommen Stammgäste und Neugierige ("wie schlimm ist es?" oder "Wird sie es tatsächlich schaffen, das wieder in den Griff zu kriegen?" sind wohl die häufigsten Antriebe). Das ist fast immer interessant und meist sehr erfreulich.
Einblicke in zivilisierte Tagesabläufe und kultivierte Lebensformen sind hin und wieder auch interessant und erfreulich. Ich schaue mir, wenn ich mal fernsehe, neben vorzugsweise seichten (das echte Leben ist aufregend genug) skandinavischen, englischen und manchen deutschen (Tatort z. B. schon lange nicht mehr, alte DDR-Polizeiruf 110 dagegen gerne) Krimis am liebsten Dokumentationen aus fernen Ländern und Landschaften an.
- Sympathie für und Interesse an "Exotisches/m" sind also auch bei "Alp-Öhis" durchaus vorhanden
Bücherlesen geht leider nicht mehr (die Hände können abends kein Buch mehr halten) und so ein elektronisches Dingsbums kommt mir nicht in´s Haus. Das aktuelle Lesepensum beträgt trotzdem (schon seit einigen Jahren) mindestens 100 DIN A4-Seiten pro Tag (am PC-Bildschirm, ja, es gibt noch Leute ohne "Smart"phone
). Die Themen sind Politik, gefolgt von geschichtlichen, kulturellen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Entwicklungen und Statistiken, dem Kriegsgeschehen in verschiedenen Weltgegenden (immer noch Syrien natürlich, aber auch Yemen, Ukraine, afrikanische Länder u. a.), also Real-Leben statt Literatur. Umfassendes, internationales Quellenstudium gehört immer dazu. Das Schul-Englisch gerät so auch ohne internationale Hausgäste nicht ganz in Vergessenheit.
Was den Informationsgrad von "Bösen" wie mir betrifft, ist der sicher einer der Gründe dafür, daß junge "Aktivisten" lieber nicht diskutieren sondern andere "Kommunikations"mittel" anwenden. In den USA (die uns in mancher Hinsicht immer noch ca. fünf Jahre voraus sind) gilt u. a. schon die These von SJW ("Social Justice Warriors") in deren Kreisen als akzeptiert, daß Logik (inklusive naturwissenschaftlicher Evidenz) "strukturelle Gewalt" sei. - In dieser Hinsicht sind uns die USA leider weit weniger als fünf Jahre voraus
Jetzt hab ich euch (mehr als) genug zugesabbelt und wende mich wieder dem "Garten-Voodoo" zu.
Alle guten Wünsche für euch und bis irgendwann mal wieder