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die weißen nebel wandeln nun,
wohl übers land, dem holden.
des herbstes sonne mag bald ruh'n,
noch sind die tage golden.
es färbt sich schon der blätter laub,
in all den bunten farben.
der wind übt froh an ihnen raub
und scheint viel spaß zu haben.
es schwindet bald der tage lust,
die schauer bringen kühle.
monotonie durchdringt die brust
wo vorher heiße schwüle.
die grauen tage reifen still,
es brechen sich die schatten.
der sommer zügig sterben will,
den wir so lange hatten.
es ist nun herbst, das jahr packt ein,
und reicht und seine hände.
noch fließt ein warmer sonnenschein,
doch geht der bald zu ende.
- autor leider unbekannt -
wohl übers land, dem holden.
des herbstes sonne mag bald ruh'n,
noch sind die tage golden.
es färbt sich schon der blätter laub,
in all den bunten farben.
der wind übt froh an ihnen raub
und scheint viel spaß zu haben.
es schwindet bald der tage lust,
die schauer bringen kühle.
monotonie durchdringt die brust
wo vorher heiße schwüle.
die grauen tage reifen still,
es brechen sich die schatten.
der sommer zügig sterben will,
den wir so lange hatten.
es ist nun herbst, das jahr packt ein,
und reicht und seine hände.
noch fließt ein warmer sonnenschein,
doch geht der bald zu ende.
- autor leider unbekannt -
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Blaue Hortensie
So wie das letzte Grün in Farbentiegeln
sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh,
hinter den Blütendolden,die ein Blau
nicht auf sich tragen,
nur von ferne spiegeln.
Sie spiegeln es verweint und ungenau,
als wollen sie es wiederum verlieren,
und wie in alten blauen Briefpapieren
ist Gelb in ihnen, Violett und Grau.
Verwaschnes wie an einer Kinderschürze,
Nichtmehrgetragnes, dem nichts mehr geschieht:
wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze.
Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuern
in einer von den Dolden, und man sieht
ein rührend Blaues sich vor Grünem freuen.
Rainer Maria Rilke
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jetzt auch mal dazu eine audioversion von antje wilke.sarah schrieb
foto: werner / text: wolkentanz
die qualität ist leider bescheiden .........aber sie ist wahnsinnig gut.
www.ferienhof-manot.de//traeume.mp3
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herbstschatten
die sonne scheint noch,
doch auf den kahlen feldern
wirft der herbst bereits seine schatten,
zwischen den jahren
haben wir die welt geprägt,
und bereiten jetzt das erbe,
im abendlicht
blicken wir zurück
auf unsere vergangenheit,
denn morgen
wird eine neue generation
die zukunft leben.
© wolkentanz
die sonne scheint noch,
doch auf den kahlen feldern
wirft der herbst bereits seine schatten,
zwischen den jahren
haben wir die welt geprägt,
und bereiten jetzt das erbe,
im abendlicht
blicken wir zurück
auf unsere vergangenheit,
denn morgen
wird eine neue generation
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Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.
- Rilke -
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.
- Rilke -
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Das Märchen von der Wolke
Der Tag ging aus mit mildem Tone,
so wie ein Hammerschlag verklang.
Wie eine gelbe Goldmelone
lag groß der Mond im Kraut am Hang.
Ein Wölkchen wollte davon naschen,
und es gelang ihm, ein paar Zoll
des hellen Rundes zu erhaschen,
rasch kaut es sich die Bäckchen voll.
Es hielt sich lange auf der Flucht auf
und sog sich ganz mit Lichte an; -
da hob die Nacht die goldne Frucht auf:
Schwarz ward die Wolke und zerrann.
- Rilke -
Der Tag ging aus mit mildem Tone,
so wie ein Hammerschlag verklang.
Wie eine gelbe Goldmelone
lag groß der Mond im Kraut am Hang.
Ein Wölkchen wollte davon naschen,
und es gelang ihm, ein paar Zoll
des hellen Rundes zu erhaschen,
rasch kaut es sich die Bäckchen voll.
Es hielt sich lange auf der Flucht auf
und sog sich ganz mit Lichte an; -
da hob die Nacht die goldne Frucht auf:
Schwarz ward die Wolke und zerrann.
- Rilke -
Zuletzt geändert von Heckenbraunelle am Dienstag 22. August 2006, 15:12, insgesamt 1-mal geändert.
gestern fand ich unter dem rosenbusch der pénélope eine kleine abgerochene knospe, ich hob sie auf und überlegte, in welch kleines gefäss ich sie wohl legen könnte.......da sah ich auf der fensterbank eine handvoll muscheln, die mir freund norbert aus frankreich mitgebracht hatte! ich füllte etwas wasser in die grösste davon und legte die kleine knospe hinein:

als ich heute morgen aufstand, fand ich eine 'blühende muschel' vor....


als ich heute morgen aufstand, fand ich eine 'blühende muschel' vor....

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