Texte & Bilder
Maiglöckchen und die Blümelein
Maiglöckchen läutet in dem Tal, das klingt so hell und fein,
so kommt zum Reigen allzumal, ihr lieben Blümelein!
Die Blümchen, blau und gelb und weiß; Sie kommen all herbei,
Vergißmeinnicht und Ehrenpreis und Veilchen sind dabei.
Maiglöckchen spielt zum Tanz im Nu und alle tanzen dann.
Der Mond sieht ihnen freundlich zu, hat seine Freude dran.
Den Junker Reif verdroß das sehr, Er kommt ins Tal hinein;
Maiglöckchen spielt zum Tanz nicht mehr. Fort sind die Blümelein.
Doch kaum der Rief das Tal verläßt, da rufet wieder schnell.
Maiglöckchen auf zum Frühlingsfest und leuchtet doppelt hell.
Nun hält's auch mich nicht mehr zu Haus; Maiglöckchen ruft auch mich.
Die Blümchen gehn zum Tanze aus, zum Tanzen geh auch ich!
Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Maiglöckchen läutet in dem Tal, das klingt so hell und fein,
so kommt zum Reigen allzumal, ihr lieben Blümelein!
Die Blümchen, blau und gelb und weiß; Sie kommen all herbei,
Vergißmeinnicht und Ehrenpreis und Veilchen sind dabei.
Maiglöckchen spielt zum Tanz im Nu und alle tanzen dann.
Der Mond sieht ihnen freundlich zu, hat seine Freude dran.
Den Junker Reif verdroß das sehr, Er kommt ins Tal hinein;
Maiglöckchen spielt zum Tanz nicht mehr. Fort sind die Blümelein.
Doch kaum der Rief das Tal verläßt, da rufet wieder schnell.
Maiglöckchen auf zum Frühlingsfest und leuchtet doppelt hell.
Nun hält's auch mich nicht mehr zu Haus; Maiglöckchen ruft auch mich.
Die Blümchen gehn zum Tanze aus, zum Tanzen geh auch ich!
Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Geh’ aus mein Herz und suche Freud
text:Paul Gerhard 1656
melodie: August Harder 1775-1813
1. Geh’ aus mein Herz und suche Freud
In dieser schönen Sommerzeit
An deines Gottes Gaben
Schau an der schönen Gärtenzier
Und siehe wie sie mir und dir
|: Sich ausgeschmücket haben
2. Die Bäume stehen voller Laub
Das Erdreich decket seinen Staub
Mit einem grünen Kleide
Narzissen und die Tulipan
Die ziehen sich viel schöner an
|: Als Salomonis Seide
3. Die Lerche schwingt sich in die Luft
Das Täublein fliegt auf seiner Kluft
Und macht sich in die Wälder
Die hochbegabte Nachtigall
Ergötzt und füllt mit ihrem Schall
|: Berg Hügel Tal und Felder
4. Die Glucke führt ihr Völklein aus
Der Storch baut und bewohnt sein Haus
Das Schwälblein speist die Jungen
Der schnelle Hirsch das leichte Reh
Ist froh und kommt aus seine Höh
|: In’s tiefe Gras gesprungen
5. Die Bächlein rauschen in dem Sand
Und malen sich an ihrem Rand
Mit schattenreichen Myrten
Die Wiesen liegen hart dabei
Und klingen ganz vom Lustgeschrei
|: Der Schaf’ und ihrer Hirten
6. Die unverdroßne Bienenschar
Fliegt hin und her, sucht hier und da
Ihr edle Honigspeise
Des süßen Weinstocks starker Saft
Bringt täglich neue Stärk’ und Kraft
|: In seinem schwachen Reise
7. Der Weizen wächset mit Gewalt
Darüber jauchzet jung und alt
Und rühmt die große Güte
Des, der so überflüssig labt
Und mit so manchem Gut begabt
|: Das menschliche Gemüte
8. Ich selber kann und mag nicht ruhn
Des großen Gottes großes Tun
Erweckt mir alle Sinnen
Ich singe mit, wenn alles singt
Und lasse was dem Höchsten klingt
|: Aus meinem Herzen rinnen
9. Ach denk ich bist Du hier so schön
Und läßt Du’s uns so lieblich gehn
Auf dieser armen Erde
Was will doch wohl nach dieser Welt
Dort in dem reichen Himmelszelt
|: Und güldnen Schlosse werden?
10. Welch hohe Lust, welch heller Schein
Wird wohl in Christi Garten sein!
Wie wird es da wohl klingen?
Da so viel tausend Seraphim
Mit unverdroßnem Mund und Stimm
|: Ihr Halleluja singen
11. Oh wär ich da, o stünd ich schon
Ach süßer Gott vor Deinem Thron
Und trüge meine Palmen!
So wollt ich nach der Engel Weis’
Erhöhen Deines Namens Preis,
|: Mit tausend schönen Psalmen
12. Doch gleichwohl will ich weil ich noch
Hier trage dieses Leibes Joch
Auch gar nicht stille schweigen.
Mein Herze soll sich fort und fort
An diesem und an allem Ort
|: Zu Deinem Lobe neigen
13. Hilf mir und segne meinen Geist
Mit Segen, der vom Himmel fleußt,
Daß ich Dir stetig blühe;
Gib, daß der Sommer Deiner Gnad
In meiner Seele früh und spat
|: Viel Glaubensfrücht erziehe
14. Mach in mir Deinem Geiste Raum,
Daß ich Dir werd ein guter Baum,
Und laß mich Wurzeln treiben;
Verleihe, daß zu Deinem Ruhm,
Ich Deines Gartens schöne Blum
|: Und Pflanze möge bleiben
15. Erwähle mich zum Paradeis,
Und laß mich bis zur letzten Reis
An Leib und Seele grünen;
So will ich Dir und Deiner Ehr
Allein und sonstern Keinem mehr
|: Hier und dort ewig dienen.
text:Paul Gerhard 1656
melodie: August Harder 1775-1813
1. Geh’ aus mein Herz und suche Freud
In dieser schönen Sommerzeit
An deines Gottes Gaben
Schau an der schönen Gärtenzier
Und siehe wie sie mir und dir
|: Sich ausgeschmücket haben
2. Die Bäume stehen voller Laub
Das Erdreich decket seinen Staub
Mit einem grünen Kleide
Narzissen und die Tulipan
Die ziehen sich viel schöner an
|: Als Salomonis Seide
3. Die Lerche schwingt sich in die Luft
Das Täublein fliegt auf seiner Kluft
Und macht sich in die Wälder
Die hochbegabte Nachtigall
Ergötzt und füllt mit ihrem Schall
|: Berg Hügel Tal und Felder
4. Die Glucke führt ihr Völklein aus
Der Storch baut und bewohnt sein Haus
Das Schwälblein speist die Jungen
Der schnelle Hirsch das leichte Reh
Ist froh und kommt aus seine Höh
|: In’s tiefe Gras gesprungen
5. Die Bächlein rauschen in dem Sand
Und malen sich an ihrem Rand
Mit schattenreichen Myrten
Die Wiesen liegen hart dabei
Und klingen ganz vom Lustgeschrei
|: Der Schaf’ und ihrer Hirten
6. Die unverdroßne Bienenschar
Fliegt hin und her, sucht hier und da
Ihr edle Honigspeise
Des süßen Weinstocks starker Saft
Bringt täglich neue Stärk’ und Kraft
|: In seinem schwachen Reise
7. Der Weizen wächset mit Gewalt
Darüber jauchzet jung und alt
Und rühmt die große Güte
Des, der so überflüssig labt
Und mit so manchem Gut begabt
|: Das menschliche Gemüte
8. Ich selber kann und mag nicht ruhn
Des großen Gottes großes Tun
Erweckt mir alle Sinnen
Ich singe mit, wenn alles singt
Und lasse was dem Höchsten klingt
|: Aus meinem Herzen rinnen
9. Ach denk ich bist Du hier so schön
Und läßt Du’s uns so lieblich gehn
Auf dieser armen Erde
Was will doch wohl nach dieser Welt
Dort in dem reichen Himmelszelt
|: Und güldnen Schlosse werden?
10. Welch hohe Lust, welch heller Schein
Wird wohl in Christi Garten sein!
Wie wird es da wohl klingen?
Da so viel tausend Seraphim
Mit unverdroßnem Mund und Stimm
|: Ihr Halleluja singen
11. Oh wär ich da, o stünd ich schon
Ach süßer Gott vor Deinem Thron
Und trüge meine Palmen!
So wollt ich nach der Engel Weis’
Erhöhen Deines Namens Preis,
|: Mit tausend schönen Psalmen
12. Doch gleichwohl will ich weil ich noch
Hier trage dieses Leibes Joch
Auch gar nicht stille schweigen.
Mein Herze soll sich fort und fort
An diesem und an allem Ort
|: Zu Deinem Lobe neigen
13. Hilf mir und segne meinen Geist
Mit Segen, der vom Himmel fleußt,
Daß ich Dir stetig blühe;
Gib, daß der Sommer Deiner Gnad
In meiner Seele früh und spat
|: Viel Glaubensfrücht erziehe
14. Mach in mir Deinem Geiste Raum,
Daß ich Dir werd ein guter Baum,
Und laß mich Wurzeln treiben;
Verleihe, daß zu Deinem Ruhm,
Ich Deines Gartens schöne Blum
|: Und Pflanze möge bleiben
15. Erwähle mich zum Paradeis,
Und laß mich bis zur letzten Reis
An Leib und Seele grünen;
So will ich Dir und Deiner Ehr
Allein und sonstern Keinem mehr
|: Hier und dort ewig dienen.
Zuletzt geändert von sarah am Freitag 16. April 2004, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.

Die Traubenhyazinthe
Angenehmes Frühlingskindchen,
Kleines Traubenhyazinthchen,
Deiner Farb und Bildung Zier
Zeiget mit Verwundrung mir
Von der bildenden Natur
Eine neue Schönheitsspur.
An des Stengels blauer Spitzen
Sieht man, wenn man billig sieht,
Deiner sonderbaren Blüt
Kleine blaue Kugeln sitzen,
Dran, so lange sich ihr Blatt
Noch nicht aufgeschlossen hat,
Wie ein Purpurstern sie schmücket,
Man nicht sonder Lust erblicket.
Aber wie von ungefähr
Meine Blicke hin und her
Auf die offnen Blumen liefen,
Konnt ich in den blauen Tiefen
Wie aus himmelblauen Höhen
Silberweiße Sternchen sehen,
Die in einer blauen Nacht,
So sie rings bedeckt, im Dunkeln
Mit dadurch erhöhter Pracht
Noch um desto heller funkeln.
Ihr so zierliches Gepränge,
Ihre Nettigkeit und Menge,
Die die blauen Tiefen füllt,
Schiene mir des Himmels Bild,
Welches meine Seele rührte
Und durch dieser Sternen Schein,
Die so zierlich, rein und klein,
Mich zum Herrn der Sterne führte,
Dessen unumschränkte Macht
Aller Himmel tiefe Meere,
Aller Welt- und Sonnen Heere
Durch ein Wort hervorgebracht;
Dem es ja so leicht, die Pracht
In den himmlischen Gefilden
Als die Sternchen hier zu bilden.
Durch dein sternenförmig Wesen
Gibst du mir, beliebte Blume,
Ein' Erinnerung zu lesen,
Daß wir seiner nicht vergessen,
Sondern in den schönen Werken
Seine Gegenwart bemerken,
Seine weise Macht ermessen
Und sie wie in jenen Höhen
So auf Erden auch zu sehen.
Barthold Hinrich Brockes
( 1727)
Rainer Maria Rilke widmete der Narzisse folgendes Gedicht:

(© foto von anni)

(© foto von anni)
Zuletzt geändert von sarah am Samstag 3. April 2004, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.

(© foto von anni)
Zuletzt geändert von sarah am Donnerstag 7. Oktober 2004, 20:51, insgesamt 1-mal geändert.
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mein leben
die gefühle
nicht verleugnen
träume nicht
der vernunft unterwerfen
mein wesen
nicht den sachzwängen opfern
dafür lebe ich
will mich
jeden tag erleben
-------------
wolkentanz 2
himmelblau und wolkenweiß,
sind die farben
meiner traurigkeit,
sind bilder
meines glücks
gefühle
verwirbeln
am himmelshorizont,
lachen und weinen,
letztendlich um sich zu vereinen.
einsame gedanken
reisen
zum himmelszelt
um sehnsucht
zu beflügeln
-
um davon zu fliegen
--------------
zeitlos
mein blick
schweift in die ferne
zeitlos
jene orte
wo meine gedanken
die vergangenheit
berühren,
bilder erwachen
zum leben
im spiegel
der zeit
alles was uns je
verbunden hat,
jenes lächeln
in deinen augen,
trifft immer
noch mein herz
diese sehnsucht
zum greifen nah
zeitlos
in gedanken
der geschmack der
erinnerung
(C) by wolkentanz
ein blick aufs regal hier in der küche:


Zuletzt geändert von sarah am Freitag 19. März 2004, 15:36, insgesamt 1-mal geändert.
Die Kirchenmaus
Die arme Kirchenmaus
trat aus der Kirche aus.
Sie fand nichts mehr zu essen vor
und schlüpfte durch ein Loch im Tor.
Doch warf sie erst noch einen Blick
ins leere Kirchenschiff zurück,
entdeckte unter einer Bank
zwei trockne Kekse. Gott sei Dank!
so dachte sie, der Schmaus ist mein!
Dann trat sie schleunigst wieder ein.
aus "Die Leseratte Misram"
christoph kuhn
Die arme Kirchenmaus
trat aus der Kirche aus.
Sie fand nichts mehr zu essen vor
und schlüpfte durch ein Loch im Tor.
Doch warf sie erst noch einen Blick
ins leere Kirchenschiff zurück,
entdeckte unter einer Bank
zwei trockne Kekse. Gott sei Dank!
so dachte sie, der Schmaus ist mein!
Dann trat sie schleunigst wieder ein.
aus "Die Leseratte Misram"
christoph kuhn