Texte & Bilder II
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mittwinter
am grauen tag
fegt rauer wind
und salz
leckt unsere wunden
wir sehnen uns nach geborgenheit
beschwören in dieser zeit
die mystik alter bräuche
die schwere liegt
in diesen tagen
wie ein nebel über alles und jeden
schattenlicht trifft wolkenspiel
warten auf den tag
wenn über dem horizont
das licht bricht
wieder
© hermann manot 2011
am grauen tag
fegt rauer wind
und salz
leckt unsere wunden
wir sehnen uns nach geborgenheit
beschwören in dieser zeit
die mystik alter bräuche
die schwere liegt
in diesen tagen
wie ein nebel über alles und jeden
schattenlicht trifft wolkenspiel
warten auf den tag
wenn über dem horizont
das licht bricht
wieder
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atmosphärische störung
chaotische zustände,
alles summt und knistert,
reichlich angestrengt
lärmt im hintergrund
allerdings eine stimme,
durch verzerrungen
und atmosphärischen störungen,
lausche ich gespannt,
ich versuche zu verstehen,
erkenne auszugweise
bezaubende momente,
eigentlich schade – das es so brummt
(C) hermann manot
chaotische zustände,
alles summt und knistert,
reichlich angestrengt
lärmt im hintergrund
allerdings eine stimme,
durch verzerrungen
und atmosphärischen störungen,
lausche ich gespannt,
ich versuche zu verstehen,
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Engel
Sie haben alle müde Münde
und helle Seelen ohne Saum.
Und eine Sehnsucht (wie nach Sünde)
geht ihnen manchmal durch den Traum.
Fast gleichen sie einander alle;
in Gottes Gärten schweigen sie,
wie viele, viele Intervalle
in seiner Macht und Melodie.
Nur wenn sie ihre Flügel breiten,
sind sie die Wecker eines Winds:
als ginge Gott mit seinen weiten
Bildhauerhänden durch die Seiten
im dunklen Buch des Anbeginns.
Rainer Maria Rilke
Die Malve
Wieder hab ich dich gesehen,
Blasse Malve! blühst du schon?
Ja! mich traf ein schaurig Wehen,
All mein Frühling welkt davon.
Bist du doch des Herbstes Rose
Der gesunknen Sonne Kind,
Bist die starre, düftelose,
Deren Blüten keine sind.
Gerne wollt' ich dich begrüßen,
Blühtest du nicht rosenfarb,
Lögst du nicht das Rot der Süßen,
Die noch eben glüht' und starb.
Heuchle nicht des Lenzes Dauer!
Du bedarfst des Scheines nicht;
Hast ja schöne, dunkle Trauer,
Hast ja weißes, sanftes Licht.
Ludwig Uhland
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Speziell für Sarah
Nach dem Sonnenuntergang in Utlandshörn. Die Punkte in der Mitte des Bildes ist die Kolonie an Nonnengänsen
Und damit man es besser sehen kann, noch mal in GROSS (220KB)
Nach dem Sonnenuntergang in Utlandshörn. Die Punkte in der Mitte des Bildes ist die Kolonie an Nonnengänsen
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Perlen entrollen
Perlen entrollen. Weh, riss eine der Schnüre?
Aber was hülf es, reih ich sie wieder: du fehlst mir,
starke Schließe, die sie verhielte, Geliebte.
War es nicht Zeit? Wie der Vormorgen den Aufgang,
wart ich dich an, blass von geleisteter Nacht;
wie ein volles Theater, bild ich ein großes Gesicht,
dass deines hohen mittleren Auftritts
nichts mir entginge. O wie ein Golf hofft ins Offne
und vom gestreckten Leuchtturm
scheinende Räume wirft; wie ein Flussbett der Wüste,
dass es vom reinen Gebirge bestürze, noch himmlisch, der Regen, -
wie der Gefangne, aufrecht, die Antwort des einen
Sternes ersehnt, herein in sein schuldloses Fenster;
wie einer die warmen
Krücken sich wegreißt, dass man sie hin an den Altar
hänge, und daliegt und ohne Wunder nicht aufkann:
siehe, so wälz ich, wenn du nicht kommst, micht zu Ende.
Dich nur begehr ich. Muss nicht die Spalte im Pflaster,
wenn sie, armselig, Grasdrang verspürt: muss sie den ganzen
Frühling nicht wollen? Siehe, den Frühling der Erde.
Braucht nicht der Mond, damit sich sein Abbild im Dorfteich
fände, des fremden Gestirns große Erscheinung? Wie kann
das Geringste geschehn, wenn nicht die Fülle der Zukunft,
alle vollzählige Zeit, sich uns entgegenbewegt?
Bist du nicht endlich in ihr, Unsägliche? Noch eine Weile,
und ich besteh dich nicht mehr. Ich altere oder dahin
bin ich von Kindern verdrängt...
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Begonnen Juli 1912 in Venedig. Vollendet Ende 1912 in Ronda (Spanien)