Herbstcafé No. 6
ich leide schon lange nicht mehr, aber der 7.12. bleibt ein melancholischer tag für mich und den verbringe ich am liebsten allein.
im moment hör ich gerade franz-reggae:massilia sound system
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Puh, ein sehr ernstes Thema hier....ich habe ja selbst keine Kinder, glaube aber, dass es besonders schwer ist, über den Tod eines Kindes hinwegzukommen. Es ist eben auch gegen die "natürliche Ordnung", dass die Kinder zuerst sterben...der Tod eines alten Menschen ist einfach nur traurig, der eines jungen aber furchtbar bitter...Lubuli, Du hast sicher viel Kraft und stärke in Dir gehabt, um den Tod Deines Sohnes zu überwinden....
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Es gehört sicher ein sehr, sehr großes Maß an Lebensenergie dazu, den Tod eines so nahen Menschen wie eines Kindes verarbeiten zu können...Erst recht, wenn man sich (wie unsinnig auch immer) für den Tod oder die Umstände dafür (mit-) verantwortlich fühlt... Ich bin jedenfalls froh, daß du diese Lebensenergie hattest/hast und weiterhin versprühst!:s19:
da ich nie das vergnügen, bzw die last hatte, meinen sohn aufwachsen zu sehen, spielt das wie schon eine große rolle. es tauchen immer wieder selbstvorwürfe auf, was wäre, wenn, auch wenn das vollkommen müßig ist, weil es heißt mit dem fakt klarzukommen. und wenn frau eh schon am rand driftet...
auch ich habe damals einen selbstmordversuch unternommen...
und seit 31 jahren verbringe ich den 7.12.(geburtstag) allein und zelebriere ein ritual.....
nein, ich habe sonst keine kinder.
und zum glück leb ich noch.
auch ich habe damals einen selbstmordversuch unternommen...
und seit 31 jahren verbringe ich den 7.12.(geburtstag) allein und zelebriere ein ritual.....
nein, ich habe sonst keine kinder.
und zum glück leb ich noch.
Zuletzt geändert von lubuli am Freitag 27. November 2009, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
Zwerggarten, in meinem Fall sind "Rabenmutter" und "Rosenmutter" wahrscheinlich Synonyme:s12:
Stimmt, Rosenelse: (Aller-) spätestens in der Pubertät m ü s s e n die Kinder sich ja auch von den Eltern "absetzen" um ihre eigene Identität und ihren eigenen Weg zu finden:s19: - Irgendwann später stellen die meisten dann doch fest, daß sie diese oder jene Werte und/oder Haltungen wohl mit ihren Eltern gemeinsam haben, aber das ist wieder ein anderes Thema:s22:
Stimmt, Rosenelse: (Aller-) spätestens in der Pubertät m ü s s e n die Kinder sich ja auch von den Eltern "absetzen" um ihre eigene Identität und ihren eigenen Weg zu finden:s19: - Irgendwann später stellen die meisten dann doch fest, daß sie diese oder jene Werte und/oder Haltungen wohl mit ihren Eltern gemeinsam haben, aber das ist wieder ein anderes Thema:s22:
tja, eine perfekte harmonische eltern-kind-beziehung gibts halt nicht. harmonie ist ohnehin ein fast utopischer zustand, und ohne ungleichgewicht gäbe es auch keine veränderung, keine entwicklung. trotz aller probleme wachsen die meisten kinder aber mit liebe und geborgenheit auf, ohne dass ihre eltern sich selbst dafür aufgeben und nichts mehr aus ihrem eigenen leben machen...
zwerggarten, ich kann dich sehr gut verstehen und gebe dir völlig recht.
im falle von romy schneider war es so, dass die frau eh schon ziemlich am abgrund war.....ausserdem - und das ist nun meine persönliche meinung- hat sie ihr kind oft 'allein gelassen' und vermutlich daher dann, als es zu spät war, nicht loslassen können. alles in allem eine dramatische geschichte, die ihr letztendlich das genick brach.....
im falle von romy schneider war es so, dass die frau eh schon ziemlich am abgrund war.....ausserdem - und das ist nun meine persönliche meinung- hat sie ihr kind oft 'allein gelassen' und vermutlich daher dann, als es zu spät war, nicht loslassen können. alles in allem eine dramatische geschichte, die ihr letztendlich das genick brach.....
Vielleicht bezog sich das "wie auch" vor allem auf die Art und Weise wie das Kind umgekommen ist: Sogar als völlig Unbeteiligter hab ich mich schon stundenlang nicht vom Grübeln darüber abhalten können, wie lange es wohl gedauert hat, bis der arme Kerl tot war, was in dieser Situation seine letzten Empfindungen gewesen sind, ob er noch versucht hat, jemanden zu rufen...Bestimmt war dieser spezielle Tod vor allem deshalb so schrecklich, weil sie sich den Rest ihres Lebens Vorwürfe gemacht hat, nicht da gewesen zu sein...
Wenn ein Tod unter besonders grausamen Umständen eintritt können einen solche Gedanken wirklich zermürben und das passiert mir sogar schon bei Haustieren...
Was das Emotionale betrifft kann man es als Elter (speziell Mutter: Wir sind ja immer die, die alles schuld sind:rolleyes::s22:) niiiiie richtig machen: Meine Kids z.B. beschweren sich darüber, daß ich (angeblich) zu wenig Interesse und Liebe zeige....
Klar sollte man nicht sein ganzes, eigenes Leben um sein(e) Kind(er) herum fokussieren und aufbauen: Damit setzt man sie ziemlich unter (Erwartungs-) Druck. Nach dem Motto: Du bist mein ganzer Lebensinhalt, daher erwarte ich von dir auch zeitlebens Aufmerksamkeit, etc....
Andererseits isses scheinbar auch nicht richtig, sie relativ früh als eigenständige, kleine Menschen zu betrachten, mit denen man ein Stück (!) Lebensweg gemeinsam geht...
- Jeder versucht die Fehler der eigenen Eltern (meine Mutter z.B. ist immer noch eine Glucke:s22:) zu vermeiden und macht dadurch u.U. genau die entgegengesetzten Fehler. Falls welche von meinen Kindern später selbst mal welche haben, werden sie die dann wahrscheinlich wieder zu sehr beglucken um sich vom Vorgängermodell "Rabenmutter" abzusetzen und diese überbetüddelten Enkel wiederum werden dann wieder zu Rabeneltern um ihre eigenen Kinder nicht mit Fürsorge zu ersticken:s22:
Wenn ein Tod unter besonders grausamen Umständen eintritt können einen solche Gedanken wirklich zermürben und das passiert mir sogar schon bei Haustieren...
Was das Emotionale betrifft kann man es als Elter (speziell Mutter: Wir sind ja immer die, die alles schuld sind:rolleyes::s22:) niiiiie richtig machen: Meine Kids z.B. beschweren sich darüber, daß ich (angeblich) zu wenig Interesse und Liebe zeige....
Klar sollte man nicht sein ganzes, eigenes Leben um sein(e) Kind(er) herum fokussieren und aufbauen: Damit setzt man sie ziemlich unter (Erwartungs-) Druck. Nach dem Motto: Du bist mein ganzer Lebensinhalt, daher erwarte ich von dir auch zeitlebens Aufmerksamkeit, etc....
Andererseits isses scheinbar auch nicht richtig, sie relativ früh als eigenständige, kleine Menschen zu betrachten, mit denen man ein Stück (!) Lebensweg gemeinsam geht...
- Jeder versucht die Fehler der eigenen Eltern (meine Mutter z.B. ist immer noch eine Glucke:s22:) zu vermeiden und macht dadurch u.U. genau die entgegengesetzten Fehler. Falls welche von meinen Kindern später selbst mal welche haben, werden sie die dann wahrscheinlich wieder zu sehr beglucken um sich vom Vorgängermodell "Rabenmutter" abzusetzen und diese überbetüddelten Enkel wiederum werden dann wieder zu Rabeneltern um ihre eigenen Kinder nicht mit Fürsorge zu ersticken:s22:
Zuletzt geändert von Raphaela am Freitag 27. November 2009, 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
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ooooh, hab ich da einen wunden punkt bei dir getroffen, zwerggarten? wenn ja, sorry, aber ich steh dazu, was ich geschrieben habe.
im übrigen ist das geschlecht eines geliebten kindes mit sicherheit zweitrangig. dass der tod zum leben dazugehört und wir uns im allgemeinen nicht aussuchen können, wer zuerst geht, ist auch klar. jeder geht anders mit trauer um, und nicht wenige zerbrechen daran. das kann ich sehr gut nachempfinden (nicht für jeden gibt es hilfe) und auch wenn es das ödipussi-schnödipussi-problem gibt/hekate-syndrom bei mädchen, glaub ich-, meine ich, es gibt nicht ein zuviel an liebe. liebe kann es gar nicht genug geben und kinder brauchen bedingungslose liebe. zum lieben gehört auch das loslassen bei einem lebendigen kind, das seinen weg selbstständig finden muss, aber den tod eines kindes akzeptieren zu können, das ist etwas ganz anderes. und einer trauernden mutter das ödipale nicht-loslassen-können zu unterstellen halte ich für verfehlt.
im übrigen ist das geschlecht eines geliebten kindes mit sicherheit zweitrangig. dass der tod zum leben dazugehört und wir uns im allgemeinen nicht aussuchen können, wer zuerst geht, ist auch klar. jeder geht anders mit trauer um, und nicht wenige zerbrechen daran. das kann ich sehr gut nachempfinden (nicht für jeden gibt es hilfe) und auch wenn es das ödipussi-schnödipussi-problem gibt/hekate-syndrom bei mädchen, glaub ich-, meine ich, es gibt nicht ein zuviel an liebe. liebe kann es gar nicht genug geben und kinder brauchen bedingungslose liebe. zum lieben gehört auch das loslassen bei einem lebendigen kind, das seinen weg selbstständig finden muss, aber den tod eines kindes akzeptieren zu können, das ist etwas ganz anderes. und einer trauernden mutter das ödipale nicht-loslassen-können zu unterstellen halte ich für verfehlt.