Zum Nachdenken :
Ist es denn nicht möglich,
sich täglich nahe zu sein,
ohne alltäglich zu werden -
voneinander entfernt zu sein,
ohne sich zu verlieren......?
Sich maßlos zu lieben,
ohne sich lieblos zu maßregeln -
einander gewähren zu lassen,
ohne die Gewähr zu verlieren.....?
Einander sicher zu sein,
ohne sich abhängig zu machen -
einander Freiheit zu gewähren,
ohne sich unsicher zu werden...?
Texte & Bilder
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Die Kapelle
Ludwig Uhland
Droben stehet die Kapelle,
Schauet still ins Tal hinab.
Drunten singt bei Wies' und Quelle
Froh und hell der Hirtenknab.
Traurig tönt das Glöcklein nieder,
Schauerlich der Leichenchor;
Stille sind die frohen Lieder,
Und der Knabe lauscht empor.
Droben bringt man sie zu Grabe,
Die sich freuten in dem Tal;
Hirtenknabe, Hirtenknabe!
Dir singt man dort auch einmal.
(1805)
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Die Wurmlinger Kapelle
© Manfred Grohe
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Ludwig Uhland
Droben stehet die Kapelle,
Schauet still ins Tal hinab.
Drunten singt bei Wies' und Quelle
Froh und hell der Hirtenknab.
Traurig tönt das Glöcklein nieder,
Schauerlich der Leichenchor;
Stille sind die frohen Lieder,
Und der Knabe lauscht empor.
Droben bringt man sie zu Grabe,
Die sich freuten in dem Tal;
Hirtenknabe, Hirtenknabe!
Dir singt man dort auch einmal.
(1805)
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Die Wurmlinger Kapelle
© Manfred Grohe
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Zuletzt geändert von werner am Samstag 23. November 2002, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
Die Malve
Wieder hab ich dich gesehen,
Blasse Malve! blühst du schon?
Ja! mich traf ein schaurig Wehen,
All mein Frühling welkt davon.
Bist du doch des Herbstes Rose
Der gesunknen Sonne Kind,
Bist die starre, düftelose,
Deren Blüten keine sind.
Gerne wollt' ich dich begrüßen,
Blühtest du nicht rosenfarb,
Lögst du nicht das Rot der Süßen,
Die noch eben glüht' und starb.
Heuchle nicht des Lenzes Dauer!
Du bedarfst des Scheines nicht;
Hast ja schöne, dunkle Trauer,
Hast ja weißes, sanftes Licht.
Ludwig Uhland
Wieder hab ich dich gesehen,
Blasse Malve! blühst du schon?
Ja! mich traf ein schaurig Wehen,
All mein Frühling welkt davon.
Bist du doch des Herbstes Rose
Der gesunknen Sonne Kind,
Bist die starre, düftelose,
Deren Blüten keine sind.
Gerne wollt' ich dich begrüßen,
Blühtest du nicht rosenfarb,
Lögst du nicht das Rot der Süßen,
Die noch eben glüht' und starb.
Heuchle nicht des Lenzes Dauer!
Du bedarfst des Scheines nicht;
Hast ja schöne, dunkle Trauer,
Hast ja weißes, sanftes Licht.
Ludwig Uhland
novembergedicht
zwei unsichtbare spiegelbilder der
vom nebel verhüllten morgensonne
verlieren sich im grau deiner augen
und begleiten unsere schwindelnden
seelen beim endlosen wirbel um die
trugbilder ihrer erträumten realität:
engumschlungen zertanzen wir das
nebelgrau uralten figuren folgend in
immer gleichen mystischen schritten
zu einem stummen labyrinth aus dessen
schattenwänden uns längst vergessene
gesichter im tonlosen rhythmus des
windes gedankenverloren zunicken.
erinnerungssplitter treiben
nebelfetzengleich in die lücken
und verbergen den weg zurück.
stefan miller
zwei unsichtbare spiegelbilder der
vom nebel verhüllten morgensonne
verlieren sich im grau deiner augen
und begleiten unsere schwindelnden
seelen beim endlosen wirbel um die
trugbilder ihrer erträumten realität:
engumschlungen zertanzen wir das
nebelgrau uralten figuren folgend in
immer gleichen mystischen schritten
zu einem stummen labyrinth aus dessen
schattenwänden uns längst vergessene
gesichter im tonlosen rhythmus des
windes gedankenverloren zunicken.
erinnerungssplitter treiben
nebelfetzengleich in die lücken
und verbergen den weg zurück.
stefan miller
Hälfte des Lebens
Mit gelben Birnen hänget
und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.
Weh mir, wo nehm ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.
Friedrich Hölderlin
Mit gelben Birnen hänget
und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.
Weh mir, wo nehm ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.
Friedrich Hölderlin