krimi

sarah
Beiträge: 31239
Registriert: Mittwoch 3. Juli 2002, 14:59
Wohnort: ostfriesland
Kontaktdaten:

Beitrag von sarah »

einer meiner absoluten favoriten unter den deutschsprachigen krimiautoren: wolf haas

nun bin ich leider viel zu schnell durch mit dem letzten buch von ihm
Der Brenner und der liebe Gott
>>>>auf der seite rechts gibt es eine kleine leseprobe:s24:

:s21::s21::s21:
sarah
Beiträge: 31239
Registriert: Mittwoch 3. Juli 2002, 14:59
Wohnort: ostfriesland
Kontaktdaten:

Beitrag von sarah »

des skandinavischen so langsam überdrüssig bekam ich zum gebrtstag einen neuen krimi aus südafrika - ganz grosse klasse!

deon meyer

"der traurige polizist"

diese kundenbeschreibung bringt es auf den punkt:

Kap der verlorenen Hoffnung, 27. Mai 2009
Von GannerRhysode83 -

Wirklich ganz großes Kino, was hier aus Südafrika kommend bei uns auf dem deutschen Buchmarkt aufgeschlagen ist. Da mag so mancher ruhig skeptisch die Augenbraue heben, wenn er auf dem Cover-Aufkleber vom "Mankell Südafrikas" liest. Sehr weit hergeholt ist diese Verbindung nicht. Und auch in Punkto Qualität schenken sich der schwedische Autor und sein Kollege Deon Meyer nicht viel. Im Gegenteil.

"Der traurige Polizist" kann meiner Auffassung nach sogar das Rennen für sich entscheiden, denn trotz zweimaliger Übersetzung (Vom Afrikaans ins Englische, vom Englischen ins Deutsche) bleibt ein außergewöhnlich guter, eindringlicher und vor allem fesselnder Spannungsroman, in dessen Mitte zwar auch ein "kaputter" Ermittler steht, der durch seine Erzählweise aber weniger zäh als der Schwede daherkommt.

Mat Joubert, Polizist bei der Mordkommission der South African Police, ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Der Tod seiner Ehefrau vor gut zwei Jahren hat ihn völlig aus der Bahn geworfen, seinen Elan erstickt und droht ihn nun auch beruflich zu erledigen. Ein neuer schwarzer Abteilungsleiter will nach Ende der Apartheid frischen Wind ins Revier bringen, für Gleichheit sorgen und nebenbei auch noch unliebsame Mitarbeiter aussortieren. Mat, mit mittlerweile miserabler Aufklärungsquote, Raucherlunge und Übergewicht, ist ihm besonders ein Dorn im Auge und wird sofort in die Behandlung durch eine Psychologin geschickt. Während er mit den eigenen Suizidgedanken ringt und der Schmerz übermächtig zu werden droht, versetzt eine mysteriöse Mordserie ganz Kapstadt in Aufregung. Mit einer alten deutschen Mauser aus dem 19. Jahrhundert tötet ein Unbekannter gleich eine ganze Reihe von Menschen, die auf den ersten Blick keine Verbindung miteinander aufzuweisen scheinen. Ein allerletztes Mal rappelt Mat sich auf, versucht den Fall zu lösen und nebenbei mit einem Lebenswandel einen Neustart hinzulegen...

Ein weiterer alkoholabhängiger, von Verlusten getroffener, depressiver Ermittler? Kenn ich alles schon? Denkste. Deon Meyer umschifft meisterhaft die Klischeebehafteten Werke der nordischen Autoren und lässt den Leser stattdessen einen Blick in den Kopf des Hauptprotagonisten werfen. Mit einem eigenen Ton weckt er unsere Sympathie, stellt er einen Zugang zu Mat Joubert her, dessen Leiden man plötzlich nicht nur versteht, sondern auch mitzufühlen beginnt. Selten hat mich ein "schlichter" Krimi so berührt, eine Personendarstellung derart überzeugt wie hier. Eine preisverdächtige Leistung, die Deon Meyer da abliefert.

Hinzu kommt ein sehr intelligenter, spannender Plot, der gegen Ende hin mit jeder Seite mehr an Tempo gewinnt und in einem Finale mündet, dass im Vergleich zum ruhigen Beginn für geschockte Stille und Verstörung sorgt. Ein Hammer-Ende, das mich das Schlucken hat vergessen lassen und das lange nachwirkt.

Insgesamt ist "Der traurige Polizist" ein melancholischer, aber dennoch extrem kurzweiliger Krimi-Thriller-Mischling mit Tiefgang, der die Veränderungen im neuen Südafrika perfekt abbildet und Fans anspruchsvollerer Spannungsliteratur nur ans Herz gelegt werden kann. Für mich persönlich eine der Entdeckungen dieses Jahres. Und die nächsten Meyer-Bücher warten bereits im Regal.
uli21
Beiträge: 28939
Registriert: Mittwoch 11. September 2002, 17:42
Wohnort: Wien

Beitrag von uli21 »

Danke, aber so wahnsinnig dringend ist es im Moment noch nicht - ich hab sooooooooo viele Bücher zu Hause, die ich in den letzten Wochen/Monaten vom Flohmarkt heimgeschleppt hab, durch die arbeite ich mich schön langsam durch.:s07:
Sind übrigens auch hauptsächlich Krimis.:s07:
- Übrigens ist mir grad wieder eingefallen, daß sie VERBLENDUNG schon im TV gezeigt haben und ich hab es mir aufgenommen.:s08::s13:
uli
Zuletzt geändert von uli21 am Mittwoch 30. Dezember 2009, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
sarah
Beiträge: 31239
Registriert: Mittwoch 3. Juli 2002, 14:59
Wohnort: ostfriesland
Kontaktdaten:

Beitrag von sarah »

meine bücher sind leider schon 'vergeben', aber schau mal bei am*zon, dort gibts die bücher auch gebraucht: http://www.amazon.de/gp/offer-listing/3 ... 749&sr=1-3
uli21
Beiträge: 28939
Registriert: Mittwoch 11. September 2002, 17:42
Wohnort: Wien

Beitrag von uli21 »

Den 1. Teil der Larsson-Serie VERBLENDUNG hab ich auch gelesen, der war wirklich echt gut. Und ich hab ihn nur zufällig vom Flohmarkt mitgenommen.....:s07:
Jetzt muß ich mir die beiden anderen auch noch besorgen.
uli
sarah
Beiträge: 31239
Registriert: Mittwoch 3. Juli 2002, 14:59
Wohnort: ostfriesland
Kontaktdaten:

Beitrag von sarah »

"zur zeit" umfasst für mich ca. 20-30 bücher, weil ich sehr viel und schnell (krimis) lese.....

ich hab mich also sehr begeistert durch die bücher vom norweger gunnar staalesen gelesen, ich bin nun leider fast mit durch und sehr betrübt darüber. ich muss aber zugeben, dass die bücher was für menschen sind, die sehr gut mit einem gewissen mass an schwermut ~ melancholie ~ traurigkeit umgehen können. zumindest ich empfinde seine bücher um varg veum so. wenn ich die stimmung der bücher in einer farbe beschreiben müsste, würde ich 'anthrazit' sagen. (das meine ich nun assoziativ, nicht als synästhesistin)

dann bin ich sehr begeistert von den cederström-krimisvon daniel scholten.
bei ihm mag ich ganz besonders die personen, die er ganz wunderbar entstehen lässt und die meist sehr interessanten geschichten haben.

regelrecht verschlungen habe ich innerhalb einer woche die stieg larsson -krimis "millenium-trilogie" . davon habe ich auch den teil 1 als verfilmung gesehen.

zeitgleich habe ich dann noch einige rebus- krimis von ian rankin gelesen sowie die ersten beiden jan fabel-bände von craig russel
Rosenfee
Beiträge: 45081
Registriert: Sonntag 26. März 2006, 21:26
Wohnort: Bremen

Beitrag von Rosenfee »

Steht schon auf der Liste:s21:
sarah
Beiträge: 31239
Registriert: Mittwoch 3. Juli 2002, 14:59
Wohnort: ostfriesland
Kontaktdaten:

Beitrag von sarah »

vargas ist die grösste!:s21:

hier die vorstellung ihres neuen krimis - auf den ich schon lange gewartet hab:s20: welch ein segen: heute im radio ganz nett vorgestellt.

Der verbotene Ort von fred vargas
sarah
Beiträge: 31239
Registriert: Mittwoch 3. Juli 2002, 14:59
Wohnort: ostfriesland
Kontaktdaten:

Beitrag von sarah »

:s20:logisch!
Rosenfee
Beiträge: 45081
Registriert: Sonntag 26. März 2006, 21:26
Wohnort: Bremen

Beitrag von Rosenfee »

Dafür langt mein Sprachverständnis gerade noch:D
uli21
Beiträge: 28939
Registriert: Mittwoch 11. September 2002, 17:42
Wohnort: Wien

Beitrag von uli21 »

Und??
Versteht ihr diesen feinen Satz von Haas auch:s14::s14:?:s02::s02::s02:
uli
sarah
Beiträge: 31239
Registriert: Mittwoch 3. Juli 2002, 14:59
Wohnort: ostfriesland
Kontaktdaten:

Beitrag von sarah »

nochmal ans herz gelegt für alle, die es makaber, sarkastisch mögen und den österreicher an sich gerne reden hören bzw. lesen:

WOLF HAAS

"Dem Leser quasi mit dem Oasch ins G’sicht fahr’n, ganz ohne Umschweife"

Wolf (eigentlich Wolfgang) Haas wurde 1960 in Maria Alm als Sohn eines Kellner-Ehrepaares geboren. Er ging in Salzburg ins Internat, maturierte und begann daraufhin das Studium der Linguistik – ebenfalls in Salzburg.

Zwischen 1988 und 1990 zog es den Österreicher auf die britische Insel, genauer gesagt nach Swansea, Südwales, wo er an der Universität als Lektor arbeitete. Vor seinem Leben als freier Autor in Wien war Haas überaus erfolgreicher Werbetexter bei Demner und Merlicek. Sein erster Roman und gleichzeitig erster Teil der sechsbändigen Simon-Brenner-Reihe erschien 1996. Seine ungewöhnliche Schreibweise, die ihm immerhin mehrere Deutsche Krimi Preise einbrachten, beschreibt Haas als „Holterdipolter-Stil, dem Leser quasi mit dem Oasch ins G’sicht fahr’n, ganz ohne Umschweife“.

Wolf Haas lebt in Wien auf 45 Quadratmetern in 100 Metern Entfernung zu seiner Freundin – „Ich wäre beim Zusammenleben vermutlich unzumutbar.“

quelle
sarah
Beiträge: 31239
Registriert: Mittwoch 3. Juli 2002, 14:59
Wohnort: ostfriesland
Kontaktdaten:

Beitrag von sarah »

uli21 schrieb
Sind die Krimis dieser Autorin irgendwie in der Reihenfolge erkennbar??
Das ist nämlich was, was mich oft sehr ärgert - man erwischt ein Buch und ist dann "mitten" in der Lebensgeschichte der Hauptfiguren drinnen - im Falle von Krimis eben der des Kommissars - die zieht sich aber natürlich chronologisch durch alle Krimis durch und man kommt dann total durcheinander.
uli
versuchs mal mit dem erscheinungsjahr:s12:

hab die frage erst jetzt gelesen:s10:
ich bekomme oft mehrere bücher von einem autor von meinem bruder, da nehme ich dann den stapel und sortiere nach dem jahr der erstausgabe, denn sonst ist das übel!
letztens hab ich wahllos mehrere krimis von michael dibdin gelesen (siehe 245
11.12.2008, 18:56 Uhr
http://www.unser-gartenforum.de/showtop ... &pagenum=1
uli21
Beiträge: 28939
Registriert: Mittwoch 11. September 2002, 17:42
Wohnort: Wien

Beitrag von uli21 »

sarah schrieb
:s01: hi sim!
ich bin ja auch krimi-fan und hab alle bücher von martha grimes verschlungen!
kann ich dir wirklich empfehlen :s21:
Sind die Krimis dieser Autorin irgendwie in der Reihenfolge erkennbar??
Das ist nämlich was, was mich oft sehr ärgert - man erwischt ein Buch und ist dann "mitten" in der Lebensgeschichte der Hauptfiguren drinnen - im Falle von Krimis eben der des Kommissars - die zieht sich aber natürlich chronologisch durch alle Krimis durch und man kommt dann total durcheinander.
uli

Gott, jetzt könnt ihr einige Zitatantworten hintereinander von mir lesen....:s17:
uli21
Beiträge: 28939
Registriert: Mittwoch 11. September 2002, 17:42
Wohnort: Wien

Beitrag von uli21 »

sarah schrieb
ach nochwas: kennst du die bücher von minette walters schon? die sind auch klasse....
vielleicht sollten wir hier im forum ausser der pflanzentauschbörse auch noch ne büchertauschbörse andenken......:s20:
Ich denke, die haben wir schon - läuft nur nicht richtig! ICH hab schon mit Marion Bücher getauscht!:s11:
uli
uli21
Beiträge: 28939
Registriert: Mittwoch 11. September 2002, 17:42
Wohnort: Wien

Beitrag von uli21 »

Entschuldige, Sarah, du hattest mich zu Wolf Haas befragt. Ich gestehe, ich hab von dem noch nix gelesen, und KOMM, SÜSSER Tod, das ja auch schon verfilmt wurde, auch noch nicht einmal gesehen, obwohl es bei uns im TV schon gelaufen ist....:s18: Ich lese aber durchaus auch österreichische Literatur, nur suche ich sie nicht gezielt. Ich kauf ja meine Bücher in letzter Zeit sowieso fast überwiegend auf dem Flohmarkt - und da nehme ich, was mir so in die Finger fällt, je nach Lust und Laune. Gezielt kann man da ja nicht einkaufen.:s07:
uli
uli21
Beiträge: 28939
Registriert: Mittwoch 11. September 2002, 17:42
Wohnort: Wien

Beitrag von uli21 »

Hast du eigentlich Lynley schon gelesen oder siehst du den nur im TV??
Ich hab auch schon ein paar davon gelesen, ich finde beides gut.
Witzig find ich, dass Havers ja im Buch als nicht sehr attraktiv geschildert wird - zumindest im 1. Teil, wo die beiden überhaupt erst als Partner zusammenkommen - im TV aber durchaus ansprechend aussieht. Naja, Fernsehen! Obwohl die Engländer ja eher auf Typen setzen - in den meisten englischen Filmen findet man meistens keine besonders "schönen" Menschen, "Charaktäre" eben. Ds find ich aber sehr gut.
uli
sarah
Beiträge: 31239
Registriert: Mittwoch 3. Juli 2002, 14:59
Wohnort: ostfriesland
Kontaktdaten:

Beitrag von sarah »

und dann kam heut noch ein verspätetes geburtstagspäckchen mit dem neuesten martha-grimes-krimi über inspektor jury:s20:

martha grimes kann ich wirklich empfehlen, es ist tolle unterhaltung!!!

Auferstanden von den Toten (Broschiert)
von Martha Grimes (Autor), Cornelia C. Walter (Übersetzer)

Broschiert: 480 Seiten
Verlag: Goldmann (1. September 2007)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442464447
ISBN-13: 978-3442464449

Kurzbeschreibung

Der Spiegel-Bestseller erstmals im Taschenbuch
Unter mysteriösen Umständen verschwindet in der ländlichen Idylle von Cambridgeshire die 15-jährige Nell Ryder. Zwei Jahre später fehlt von ihr und ihrem wertvollen Rennpferd noch immer jede Spur, doch ihr Vater Roger ist davon überzeugt, dass seine Tochter noch am Leben ist. Gemeinsam mit seinem Freund Melrose Plant nimmt Inspektor Jury die hoch angesehene Familie Ryder unter die Lupe und stößt schon bald auf Ungereimtheiten. Doch welche Abgründe dort wirklich lauern, wird ihm erst klar, als man auf dem Ryderschen Anwesen die Leiche einer unbekannten Frau entdeckt ...

Klappentext
"Ein wunderbar erzählter, hochspannender Roman, der jeden Liebhaber von Kriminalliteratur begeistern wird!"
Publishers Weekly

"Die amerikanische Autorin Martha Grimes beweist erneut, dass sie wunderbare britisch anmutende Krimis schreiben kann. Eine würdige Nachfolgerin für Agatha Christie."
Kulturnews

"Martha Grimes Inspektor-Jury-Romane sind inzwischen Kult und auch diesen werden die Fans lieben."
AP
sarah
Beiträge: 31239
Registriert: Mittwoch 3. Juli 2002, 14:59
Wohnort: ostfriesland
Kontaktdaten:

Beitrag von sarah »

ich will schon die ganze zeit einen krimi-autor vorstellen, von dem werner und ich total begeistert sind: wolf haas.

uli, kennst du den? der schreibt wunderbaren wiener schmäh:s21:

diese beiden haben wir gelesen und es folgen sicherlich noch andere von ihm...

Auferstehung der Toten. (Taschenbuch)
von Wolf Haas (Autor)

Taschenbuch: 152 Seiten
Verlag: Rowohlt Tb.; Auflage: Nachdruck 2000. (September 1996)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499228319
ISBN-13: 978-3499228315

Kurzbeschreibung
In Zell am See geht es etwas langsamer zu als im Rest der Welt. Hier wird man nicht erschossen, sondern tiefgefroren. So ist es einem steinreichen amerikanischen Ehepaar ergangen, das man an einem klirrend kalten Wintermorgen im Sessellist findet. Die Polizei beißt sich an der Sturheit der Zeller schnell die Zähne aus. Licht in diesen Fall kann nur ein Mann wie Privatdetektiv Brenner bringen, ein ehemaliger Polizist, der wegen seiner nervenzermürbenden Langsamkeit aus dem Job geekelt wurde. Brenner hat das Gespür für den Rhythmus der österreichischen Provinz. Der Roman erhielt einen der Deutschen Krimi-Preise 1997.



Aus der Amazon.at-Redaktion
Zell am See. In Österreich ein bekanntes Skigebiet -- ein paar Dreitausender, der Stausee, und der Gletscher gleich in der Nähe. Und hier findet man am Tag vor Weihnachten zwei Leichen am Skilift -- ein altes amerikanisches Ehepaar. Das waren die Schwiegereltern vom Vergolder, vom Andretter. Und natürlich hat sich der erste Verdacht gegen ihn gerichtet. Aber beweisen konnte man ihm nix, also wurden die Ermittlungen im Jänner eingestellt.
Brenner, der damals als Kripo-Beamter an dem Fall gearbeitet hat, ist aber immer noch hier. Als Privatdetektiv. Weil der hat kurz drauf den Dienst geschmissen, nach all den Jahren. Mit seinem neuen Vorgesetzten -- nein, mit dem wollte er nicht mehr. Privatdetektiv und geheim, das geht natürlich nicht mehr, wenn du schon mit der Kripo hier warst. Und wenn du in so einem Nest erst mal ein dreiviertel Jahr wohnst, dann geht das sowieso nicht mehr. Aber herausgefunden hat er immer noch nix, der Brenner.

Aber dann ist alles Schlag auf Schlag gegangen, sozusagen. Da hat er erst beim Asphaltschießen zugeschaut -- und sich über die Deutsche gewundert, die alle kennen. Die keine Hände mehr hat. Und die für eine Außenseiterin ganz schön viel weiß über die Leute hier. Weil das ist nämlich nicht gerade leicht, dass sie dich in so einem Nest akzeptieren. Und mit dem Neffen vom Vergolder, mit dem hat sie sich wirklich gut verstanden, das hat man gesehen. Wollte ihn auch aus der Irrenanstalt abholen. Aber da war der Vergolder selber schneller, was alle noch gewundert hat -- es weiß ja jeder, dass die zwei sich nicht riechen können. Drum war ja auch das Alibi vom Vergolder so wasserdicht. Die zwei hatten da nämlich ihre übliche Weihnachtsfeier, wie jedes Jahr.

Und dass der Lorenz, der Neffe vom Vergolder, die Drohbriefe geschrieben hat, die man dann gefunden hat -- das hat auch ganz Zell gewusst. Aber der Brenner hat's dann doch rausgefunden. Dass die beiden an dem Abend was anderes gemacht haben, meine ich. Aber da wars schon zu spät -- da waren sie beide schon tot....

Auferstehung der Toten liest man nicht, man hört es. Es wird einem nämlich erzählt -- als ob man am Stammtisch jemandem zuhört, der schön langsam und umständlich eine Geschichte erzählt. Das mag man entweder -- oder man hört spätestens auf der zweiten Seite zu lesen auf. Wenn man weiterliest, dann erfährt man ein bisschen was übers Kleinstadtleben, über ehrgeizige Provinzjournalisten, impertinente Wiener Kripoleiter, Klatsch und Tratsch -- und nebenbei auch, was es mit diesen zwei Toten am Lift auf sich hat

************************************

Komm, süßer Tod. (Taschenbuch)
von Wolf Haas (Autor)

Taschenbuch: 222 Seiten
Verlag: Rowohlt Tb.; Auflage: Nachdruck 2000 (März 1998)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499228149
ISBN-13: 978-3499228148

Kurzbeschreibung
Auf den Strassen von Wien bekämpfen sich die Rettungsdienste bis aufs Spenderblut. Nach dem Doppelmord an einem schmusenden Liebespaar tritt Ex-Polizist und Schnüffler Brenner auf den Plan


Aus der Amazon.at-Redaktion

Brenner hat genug vom Dasein als Privatdetektiv. Und weil die Gelegenheit günstig war, hat er den Job bei den Rettungsfahrern angenommen. Mit Dienstwohnung, Pensionsanspruch und allem. Aber einmal Detektiv, immer Detektiv. Dem kommst nicht aus. Und als ihn der Junior dann angeredet hat, er soll herausfinden, wieso die Rettungsbündler den Funk von den Kreuzrettern abhören können. Die haben nämlich in letzter Zeit immer öfter den Kreuzrettern die Transporte vor der Nase weggeschnappt.
Aber wie der Brenner dann zum Forschen angefangen hat, sind ihm ganz andere Sachen untergekommen. Erstmal hat jemand den Bimbo, auch einen von den Fahrern, erwürgt. Ganz klar, der Lanz -- sagen alle, auch die Polizei. Und der Lanz auch, und hat dann plötzlich keine Schulden mehr.

Ein Schnüffler lebt gefährlich. Drum wird der Brenner auch von den Rettungsbündlern zusammengeschlagen. Und erfährt so nebenbei etwas über die Geldquellen des Vereins. Und er merkt, dass alle anderen, die etwas wussten, mittlerweile tot sind....

Ganz schön makaber, diese Geschichte über zwei Rettungsvereine in Wien. Aber dabei durchaus nicht unrealistisch. Komm, süßer Tod ist für mich der beste Krimi aus der Reihe um Simon Brenner -- kohlrabenschwarz. Der Erzählstil ist wie gehabt; Wolf Haas schaut den Leuten aufs Maul. Und wenn man die Rosi, die am AKH eine Imbissbude betreibt, so reden hört: "gegege", genauso ist es! Die deftigen Scherze, Wortspielereien -- so grauslig sie auch sein mögen -- sie passen einfach. Wer gerne was österreichisches liest und sich dabei einfach nur unterhalten will: der ist hier richtig! --Daniela Ecker
Anni
Beiträge: 1778
Registriert: Dienstag 16. September 2003, 20:34

Beitrag von Anni »

:s06:und wieder einmal ein krimi ....

Im Falle meines Todes
von Carlene Thompson

Broschiert - 362 Seiten - Fischer (Tb.), Frankfurt
Erscheinungsdatum: September 2002
ISBN: 359650600X


Kurzbeschreibung aus Amazon:

Nie wird Laurel jene Nacht vergessen, als ein ausgelassener Streich für Faith mit dem Tod endete. Die übrigen Freundinnen schworen, nie zu verraten, was wirklich passiert war. Jetzt, nach dreizehn Jahren, scheint es sich jemand in den Kopf gesetzt zu haben, die sechs Freundinnen von damals eine nach der anderen zu ermorden. Laurel könnte die nächste sein ...

Über den Autor:
Carlene Thompson wurde 1952 in Parkersburg, West Virginia, geboren. Sie unterrichtete englische Literatur an der Universität von Rio Grande in Ohio.

nicht höchst anspruchsvoll, ABER spannend!

:s15:es grüsst die seitenverschlingerin anni
Antworten