Film- und Fernsehkritik - was findet ihr gut, was schlecht?

uli21
Beiträge: 28931
Registriert: Mittwoch 11. September 2002, 17:42
Wohnort: Wien

Beitrag von uli21 »

Du hast vollkommen recht - ich bin auch nicht amused. Und zwar aus dem einfachen Grund, weil ich es generell nicht mag, wenn bei einer von mir gemochten Serie die Personen ausgetauscht werden, Vertraute quasi verschwinden.:s18:

Mir geht auch das Umfeld des alten Barnaby ab - also Joyce und Cully..... - bei Jones hab ich aber gleich zu Beginn gelesen, dass er zum Ende der ersten Staffel weg sein wird.

Und John ist halt kein Tom....er hat halt eine völlig andere Persönlichkeit, redet nicht viel, denkt viel und kommt dann mit seinen Ideen raus......aber ich denke, das ist Gewohnheitssache......
uli
Pru
Beiträge: 5370
Registriert: Freitag 14. Oktober 2011, 13:48

Beitrag von Pru »

uli21 schrieb
Ja, von Barnaby hab ich glaub ich schon jede Episode gesehen.
Wie findest du eigentlich den neuen, den Cousin?
uli
Ich hoffe mal, dass wir hier mit deiner Frage einigermaßen gut untergebracht sind. :s22:

Ehrlich ist's mir ja eigentlich egal, wer den Inspektor spielt, ich finde aber, dass mit dem neuen sich die ganze Ausrichtung der Serie verändert hat. Es fehlt das skurrile, absurde, amüsante. Plötzlich ist aus "anders als andere" ein "wie alle anderen" geworden. Außerdem passt es mir nicht, wie alle mit einem Mal huschdiewusch aus der Serie gefegt werden, in zwei Worten wird der Pathologe erledigt und es ist überoffensichtlich, dass auch Ben Jones verschwinden wird. Die konstruierte "wir mögen uns gar nicht"-Situation ist einfach nur ... also bestenfalls ärgerlich. Du siehst also, ich bin nicht amused :s02:, es wäre schlauer gewesen, die Sendereihe einzustellen und sich gleich eine neue so zu planen, wie man sie haben will.
Rosenfee
Beiträge: 45059
Registriert: Sonntag 26. März 2006, 21:26
Wohnort: Bremen

Beitrag von Rosenfee »

werner schrieb
uli21 schrieb

Alles irgendwie mächtig konstruiert und überlagert.
uli
... dieser Tatort hat sich an tatsächlichen Ereignissen orientiert ...
Das Buch, nach dem dieser Film gedreht wurde, ist von einem Profiler geschrieben, der einige seiner Fälle in Krimi-/Romanform veröffentlicht. Ich habe ein Interview mit ihm gesehen - sehr interessant!
Zuletzt geändert von Rosenfee am Montag 23. April 2012, 21:35, insgesamt 1-mal geändert.
Pru
Beiträge: 5370
Registriert: Freitag 14. Oktober 2011, 13:48

Beitrag von Pru »

auch OT: Nee, eigentlich eher nicht so, auch wenn man dem schlecht entgehen kann :s22:. Ich interessiere mich aber für "alte" Pflanzen und bin sehr fasziniert von den Samenständen der Haferwurz.
werner
Beiträge: 907
Registriert: Mittwoch 3. Juli 2002, 18:04
Wohnort: 26817 Rhauderfehn
Kontaktdaten:

Beitrag von werner »

uli21 schrieb

Alles irgendwie mächtig konstruiert und überlagert.
uli
... dieser Tatort hat sich an tatsächlichen Ereignissen orientiert ...

Für mich war dieser Tatort einer der Besten seit langem.
Rosenfee
Beiträge: 45059
Registriert: Sonntag 26. März 2006, 21:26
Wohnort: Bremen

Beitrag von Rosenfee »

Hm, mich hat der Tatort gestern sehr gefesselt. Ich fand die beiden Ermittler - nicht den resozialisierten - und den Mörder ausgesprochen gut gespielt.

Völlig ot: @Pru - "Haferwurzel" - Du liest eindeutig zuviel lehmige Beiträge bei pur:D
Pru
Beiträge: 5370
Registriert: Freitag 14. Oktober 2011, 13:48

Beitrag von Pru »

Tja, denkste Uli, nix mit merken können. Da heißt doch der Krimi "Erntedank" und nicht "Ernteglück". Na ja, aber auf jeden Fall Kleingarten.:s10:
uli21
Beiträge: 28931
Registriert: Mittwoch 11. September 2002, 17:42
Wohnort: Wien

Beitrag von uli21 »

Pru -
dass du dir die Namen der einzelnen Folgen merkst....alle Achtung!:s21:
Ich vergeß die schon am Ende der jeweiligen Folge wieder....
Allerdings - den Titel Reifeprüfung hab ich natürlich auch noch im Kopf. Weil ja danach so ein medialer Hype um Kinsky gemacht wurde.:s17:
uli
Flower
Beiträge: 5690
Registriert: Sonntag 12. Juni 2005, 18:48
Wohnort: Rhein-Erft-Kreis

Beitrag von Flower »

Ja, wir haben ihn zwar geguckt, aber irgendwie war dieser tatort nicht meiner.
uli21
Beiträge: 28931
Registriert: Mittwoch 11. September 2002, 17:42
Wohnort: Wien

Beitrag von uli21 »

ja, da kann man jederzeit einsteigen und kennt sich trotzdem aus.:s02::s02:
Und ist immer wieder sehenswert.:s08:

Bei den Tatorten hab ich oft in letzter Zeit das Gefühl, das ist mehr Psychostudie als Krimi. Gestern auch - der Regisseur liebte wohl auch Einstellungen, wo man Leute im Gegenlicht, bzw. Dunkelheit als Schatten von hinten gehen sah....
Alles irgendwie mächtig konstruiert und überlagert.
uli
Pru
Beiträge: 5370
Registriert: Freitag 14. Oktober 2011, 13:48

Beitrag von Pru »

Okay, dann mal zum Tatort - obgleich ich den Übergang von so netten Filmen wie Dave - finde ich auch toll, Uli:s21: - zum Tatort genauso schrecklich finde, wie ich Tatörtse üblicherweise schrecklich finde.

Aber ich hoffe ja immer auf die Ausnahme. "Ernteglück" mit der Furtwängler ist z. B. so einer, "Satisfaktion" mit den Münsteranern, über die "Reifeprüfung" brauchen wir nicht reden und damals habe ich auch gerne die mit Klaus Schwarzkopf gesehen oder Herrn Haferwurzel ... äääh -kamp (ich gärtnere eindeutig zu lange).:s17: Mit der Furtwängler gibt es noch einen, der mir ausnehmend gut gefiel, aber da fehlt mir der Titel.

Das Ding gestern habe ich nach einigen Minuten abserviert. Und das lag weder an der dahin gemezelten Prostituierten noch an Herrn Krol - der arme kam ja kaum zum agieren, da war er "klick" schon weg - sondern schlicht daran, das es mal wieder "typisch deutscher Krimi" war. Ich finde die Inszenierungen holperig, die Dialoge bahbah und an die Kameraführung denke ich gar nicht, alles schreit: "Hallo, ich bin ein tieftrauriges Kammerspiel, in entsprechender Inszenierung".

Ich habe also das getan, was ich immer tue, wenn mich was schüttelt, ich habe mich vergnügt: Auf einem anderen Kanal lief etwas, was oberflächlich, platt, unrealistisch hoch 97 war und mir unbeschreibliches Vergnügen bereitete einfach gute Laune
uli21
Beiträge: 28931
Registriert: Mittwoch 11. September 2002, 17:42
Wohnort: Wien

Beitrag von uli21 »

Tja, es ist eben nicht Männersache - so ein Film, der so dahinplätschert und in dem es nicht mächtig zur Sache geht, im Sinne von Tschin-Bumm-Krach.:s07:
Ich mag an sich diese Action-Kracher nicht besonders, bin aber zB bei den Schwarzenegger-Filmen dahintergekommen, dass da auch immer eine äußerst durchdachte Geschichte dahintersteckt - zB bei Total Recall oder dem 2. (oder 3.??) Teil vom Terminator (wo er als der Gute zurückkommt und gemeinsam mit dem jungen Conor und seiner Mutter die Erfindung der späteren, bösen Terminatoren verhindert). Die find ich echt gut. Da gehts zwar auch ganz schön wild und laut zu - aber das stört mich da nicht.

Es gibt ein paar solcher Lieblingsfilme, die ich mir immer wieder gern anschaue - meistens nur die entscheidenden Sequenzen oder die Schlußszene.:s12::s12:

Dave mit Kevin Kline (als Double des amerikanischen Präsidenten) gehört dazu, oder
der Film, wo John Goodman englischer König wird, sich als Amerikaner zuerst unmöglich benimmt, dann aber doch zum guten Vertreter heranreift (da fällt mir der Titel jetzt partout nicht ein:s02:), oder
Tatsächlich....Liebe mit Hugh Grant, Colin Firth, Emma Thompson....
uli
Zuletzt geändert von uli21 am Mittwoch 9. November 2011, 19:46, insgesamt 1-mal geändert.
Pru
Beiträge: 5370
Registriert: Freitag 14. Oktober 2011, 13:48

Beitrag von Pru »

Ein seeeehr romantischer Film, Uli, ich habe ihn dermaleinst im Kino gesehen. Die Damenwelt war überaus angetan, wobei ich bei den anwesenden Herren eher das Gefühl hatte, dass sie die Konstruktion und technische Machbarkeit des Hauses am See weitaus mehr fesselte. :s12:
uli21
Beiträge: 28931
Registriert: Mittwoch 11. September 2002, 17:42
Wohnort: Wien

Beitrag von uli21 »

Jetzt hab ich mir endlich den Film DAS HAUS AM SEE mit Keanu Reeves und Sandra Bullock angeschaut - und ich muss sagen, ich fand ihn ausgesprochen gut.
Für alle, die ihn nicht kennen:

Keanu Reeves kauft sich ein Haus am See und findet dort einen Brief seiner Vormieterin Kate, die ihm einige Infos dazu gibt. Er lebt im Jahr 2004, der Brief allerdings stammt aus dem Jahr 2006....große Verwirrung!
Man sieht dann parallel sein Leben 2004 und ihres 2006, während sie sich weiter schreiben - die Briefe werfen sie jeweils in den Postkasten, wo sie der andere dann beheben kann.

Die Sache wird interessant, als sie sich verlieben.....zwischendurch sehen sie sich auch, nämlich rein zufällig - wobei sie ja nicht weiß, wer er ist, er aber schon, er lebt ja quasi in ihrer Vergangenheit. Weil sie ja bereits im Jahr 2006 lebt und natürlich nicht mehr genau weiß, WEN sie vor zwei Jahren zufällig wo getroffen hat.
Sie vereinbaren svchließlich, sich an einem bestimmten Tag in einem bestimmten Lokal zu treffen- wobei er den Tisch 2 Jahre voraus reserviert, also in seinem aktuellen Jahr 2004 für 2006, an einem Tag, der auch für sie in der Zukunft liegt. Allerdings erscheint er zu dem Treffen nicht.....
Und sie teilt ihm dann in einem weiteren Brief mit, dass die ganze Sache keinen Sinn hat, weil es nicht klappt, sich tatsächlich auch in Wirklichkeit zu treffen.....

Ob und wie die beiden dann doch zusammenkommen oder nicht, erzähle ich jetzt nicht - ich will ja Leuten, die den Film noch nicht gesehen haben und ihn sich noch anschauen wollen, das Ende hier nicht verraten.

Nur soviel: Ich fand den Film echt gut - ich liebe ja generell diese mystischen Sachen mit Zeitverschiebung, Bezug auf Vergangenes, Rückblenden, Geheimnissen aus der Vergangenheit, etc. - und er ist wirklich was für Romantiker, egal, wie er jetzt auch ausgeht, positiv oder nicht.

Ich hab auf jeden Fall danach noch eine Weile darüber nachgedacht, und das passiert mir nur bei Filmen, deren Thema ich besonders gut fand.:s08::s13::s20:
uli
Pru
Beiträge: 5370
Registriert: Freitag 14. Oktober 2011, 13:48

Beitrag von Pru »

Ja, ich bin auch gebürtiger Bücherwurm, da lesen und bügeln aber nun mal nicht gleichzeitig geht,
musste ich mir ja was einfallen lassen :s02:

Uli, du hast recht, der Film war auch nicht prickelnd und das lag nicht nur an der Kürze der Zeit.
Marion aus Ostfriesland
Beiträge: 25931
Registriert: Mittwoch 3. Juli 2002, 18:28
Wohnort: Holtrop
Kontaktdaten:

Beitrag von Marion aus Ostfriesland »

Das ist allgemein bekannt, daß die Bücher immer besser als die Verfilmungen sind. :rolleyes: Leider kann ich hier gar nicht mitreden, bin kein Filmschau-Typ. Ich kenn sie alle nicht, die ihr bisher aufgezählt habt. :s10:
uli21
Beiträge: 28931
Registriert: Mittwoch 11. September 2002, 17:42
Wohnort: Wien

Beitrag von uli21 »

Nein, ich hab jetzt nicht die Geschichte an sich gemeint, ich hab gar nix gegen langsame Filme. Ich fand nur den Film insgesamt jetzt nicht so prickelnd. Aber das ist auch klar - Buchverfilmungen sind ja immer ziemlich gekürzt, um nicht zu sagen,verstümmelt.
uli
Pru
Beiträge: 5370
Registriert: Freitag 14. Oktober 2011, 13:48

Beitrag von Pru »

Nein, Uli, aufregend ist anders, wirklich :s13:.
Das ist das Vertrackte bei Literaturverfilmungen, je älter das Buch, desto anders das Tempo.
Jane Austen scheint in unserer Zeit geradezu statisch. Genau deshalb lese ich so etwas so gern,
gebe aber zu, dass ich bei meinem ersten Buch dieser Art die ganze Zeit sozusagen mit den Fingern
auf den Tisch getrommelt habe: wann passiert denn was, wann passiert denn was ...

Wenn du also ein höheres Tempo schätzt (als Film), dann nimm doch "Shakespeare in love",
auch nett. Oder - falls du Oscar Wilde magst - "Ernst sein ist alles".

Und wenn du Renée Zellweger mal in einer Rolle sehen möchtest, die wirklich zu ihr passt, dann nimm
Miss Potter.

So, jetzt habe ich meine Vorliebe für Kino "von damals" verraten :s20:
uli21
Beiträge: 28931
Registriert: Mittwoch 11. September 2002, 17:42
Wohnort: Wien

Beitrag von uli21 »

Na, da bin ich aber jetzt froh - ich dachte schon, ich hätt ihn übersehen.....:s07:
Der Film schien mir jetzt auch nicht so wahnsinnig aufregend. Aber eine Version mit Colin Firth würd ich mir auch gern anschauen.:s20:
Ich muss gestehen, gelesen hab ich es jetzt noch nicht.
uli
Pru
Beiträge: 5370
Registriert: Freitag 14. Oktober 2011, 13:48

Beitrag von Pru »

Ja, nein :s02:. Also, Jane Austen wurde mittlerweile so oft verfilmt, da kann man glatt die Übersicht
verlieren. Den Film, den ich meine ist ein 3 Teiler, der mal für das englische Fernsehen gedreht wurde.
Ist hier glaube ich auch nicht so bekannt, was schon deshalb schade ist, weil er dem Buch allein durch
seine Länge viel eher gerecht werden kann, als die Verfilmung mit Keira Knightley.
Antworten